Montag, 5. Januar 2009
Ende der Ausbauschlafstrecke
Zunehmender Mond und zwei Wochen außerhalb des normalen Tagesrhythmus, diese Kombination bleibt naturgemaß nicht ohne Folgen: Ich sollte jetzt eigentlich so langsam ins Bett, um morgen heute zeitig ins normale Tagesgeschäft zu starten - allein, ich bin jetzt zur Geisterstunde kein bisschen müde. Meine Frau versucht derweil, sich mit einem frisch aufgeschlagenen Roman die nötige Bettschwere anzulesen, der Hund trippelt hektisch im Flur herum, als erwarte er demnächst noch die Riesen-Hundeparty. Nur die Kleine schlummert selig, während Frau Holle draußen ihr Bettzeug schüttelt. Was mich daran erinnert, dass ich gut beraten bin, ein größeres Zeitfenster einzuplanen für den Weg zum Kindergarten. Das heißt also noch etwas früher aufstehen. Oje, ich sehe es schon kommen, ich werde womöglich unterwegs sein wie ein Zombie. Aber fürchtet Euch nicht: Spätestens nach drei Tagen werde ich wieder der sein, den Sie kennen. Bis dahin, man liest sich.

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Samstag, 3. Januar 2009
Alterungserscheinungen
Tja, und schon ist das neue Jahr gar nicht mehr so funkelnagelneu. Die Jahreszahl 2009 im Datumsfeld von Überweisungsvordrucken und Zählerstandsablesekärtchen schreibt sich schon flüssig und ohne Stocken. Wie der persönliche Geburtstag ist auch der allgemeine Jahreswechsel nichts, was mich in allzugroße Verzückung oder Festivitätshektik versetzt. Wir haben den letzten Abend des alten Jahres damit verbracht, Pfännchen mit allerlei Grundnahrungsmitteln (Kartoffeln, Pilze, diverse Gemüse, Schinken etc.) zu bestücken und in den Raclette-Brutzler zu schieben. Und wir haben nicht gewartet bis Mitternacht, um die Witwe Glicko zu köpfen, sondern schon gewissermaßen vorgeglüht, wie man in Fachkreisen zu sagen pflegt. Die Kleine durfte aufbleiben und draußen auch ein paar Wunderkerzen halten, während Papi ein paar Restböller aus dem Vorjahr zündete. Und das war es im Grunde dann auch schon.

Ist es ein Zeichen für Verspießerung oder einfach nur Älterwerden, dass einen das Gehühner von wegen, o Gott, was mach ich an Silvester? nicht mehr anzustecken vermag? Keine Ahnung, aber zwei Alterungsanzeichen stelle ich in diesen Tagen bei mir fest: Erstens stößt mir Champagner neuerdings unangenehm sauer auf (den Bio-Sekt vertrage ich besser, obwohl er mir nicht ganz so gut schmeckt) und das zweite, tja wie soll ich sagen? Es ist mir fast schon peinlich, das zuzugeben, aber ich neige nachts im Bett eher zum Frieren als früher. Nun muss man dazusagen, dass die beste Ehefrau von allen keine Daunendecken verträgt, weswegen ich meine Superduper-Daunendecke vor dem Zusammenziehen in die Tonne getreten habe. Und an das Heizlevel dieser Decke (unter der ich auch im Winter nienienie einen Schlafanzug brauchte) kommt das jetzige Bettzeug einfach nicht heran. Und so kommt es schon mal vor, was früher undenkbar war, dass ich meine Socken im Bett anbehalte. Oder dass ich mir vorm Schlafengehen einen Schal um den Hals wickle. Fehlt eigentlich nur noch die Nachtmütze. Und die Wärmflasche. Aber man muss ja steigerungsfähig bleiben.

In diesem Sinne!

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Montag, 29. Dezember 2008
Allerleirauh
Rauhreif (oder schreibt man das jetzt Raureif?) bestäubt das Dach des Darkmobils wie mit Puderzucker. Meine Stimme ist morgens nach diesen klirrend kalten Rauhnächten auch leicht angerauht. Der alte Volksglaube lehrt ja, dass Rauhfasertapeten, die man in dieser Zeit zwischen den Jahren an die Wände kleistert, besonders lange halten. Aber zu solchen Haupt- und Staatsaktionen wie der Nachbar, der seine Küche renoviert, kann ich mich im Moment nicht aufraffen. Ich lasse lieber ein prophylaktisches Erkältungsbad in die Wanne, nehme das grün eingefärbte Wasser als Zeichen der Hoffnung für das bevorstehende Jahr und lasse ein paar Blasen aufsteigen im Gedenken an die geplatzte Finanzmarkt-Blase und andere Hypes. Und wie es in dieser Zeit Brauch ist, vertagen wir das Waschen schmutziger Wäsche ins kommende Jahr. Falls man sich nicht anderweitig sieht oder hört, wünsche ich Ihnen an dieser Stelle schon jetzt einen gelungenen Jahreswechsel und alles erdenklich Gute in (jaaa, ich weiß: Anglizismus-Alarm) 2009!

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