Donnerstag, 30. Oktober 2008
I wear my sunglasses at night day
Es gibt ja so Tage, da wünsche ich mir die Brille mit den gelben Gläsern zurück, wegen der mich mal jemand als "Xavier Naidoo der Blogosphäre" geschmäht hat. Stoisch würde ich solchen Spott ertragen, sieht man durch die gelben Gläser doch alles in einem freundlicheren Licht. Und gerade heute bin ich - obwohl mit ausreichend Nachtschlaf in den Tag gestartet, extrem lichtempfindlich. Die ganz normalen Bildschirmeinstellungen erscheinen mir heute so grell, dass mich dunkle Schrift vor hellem Hintergrund ziemlich anstrengt. Alles so ein bisschen optisch übersteuert und quietschbunt - wie wenn man nach einer durchgemachten Nacht draußen in der Sonne ist und Schatten sucht. Da ich aber nicht den ganzen Tag lang nur eigene Texte in der angenehm dusteren Dunkelkammer lesen kann, probiere ich es jetzt mit Sonnenbrille. Mal gucken...

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Dienstag, 28. Oktober 2008
Post its (lose Blätter)
Im Kindergarten heute nach längerer Pause mal wieder Waldtag. Ich bin ja regelmäßig durchgeschwitzt, bis die Kleine startklar ist: Die gefütterte Matschhose kriege ich nicht über die Stiefel drüber, also Stiefel noch mal aus, Matschhose an - wie, die ist falschrum? Achso, das nach vorne, meinst Du? OK, kein Problem, *frickel* - Stiefel wieder an, Schal festzurren, Jacke an, Mütze auf, und Grundgütiger, lass sie nicht auf die Idee kommen, genau jetzt nochmal Pipi machen zu müssen, aber nein, wir waren ja grade zuhause nochmal. Und nein, den Tee hole ich Dir jetzt nicht aus dem Rucksack, der ist noch zu heiß. Aber dann stehen die Wichtel irgendwann doch abmarschbereit in Zweierreihe, und ich finds putzig, wie sie sich freuen. Und ich freu mich auch - nicht zuletzt darüber, dass ich diesen Sack Flöhe nicht hüten muss im Wald.

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"Mach Dir mal Gedanken, Du hast ja bald Geburtstag", sagte meine Mutter dieser Tage am Telefon. Gonnngggggg - da war es wieder, mein Problem mit meinem Geburtstag: Ich HASSE es nämlich, mir zu diesem weltgeschichtlich unbedeutenden Datum irgendwelche Gedanken machen zu müssen.

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Was ich beim Bäcker direkt hier an der Ecke außer dem kurzen Weg und den okayen (sagt man das so?) Brötchen wirklich toll finde, ist, dass die Fachverkäuferinnen fast ausnahmslos selbst morgens, wenn es noch gar nicht richtig hell ist, gut gelaunt und freundlich sind. Besonders die Strohblonde, die noch ziemlich neu ist, scheint sich jedesmal richtig zu freuen, wenn ich reinkomme: "Ah, unser Stammkunde, was darfs heute sein?" Manchmal komme ich mir dabei ja fast schon schäbig vor, wenn es wieder mal nur zwei Laugenbrezeln sein dürfen. Aber dem Smalltalk tut das keinen Abbruch, und heute überraschte sie mich mit der Vermutung: "Jetzt weiß ichs, Sie kommen bestimmt aus Bayern, stimmts?" Man hat mich ja nun schon wirklich in den allerwildesten Weltgegenden verortet, aber zum Bazi hat mich wirklich noch keiner deklariert. Ich fragte zurück, wo sie denn diese wilde Vermutung hernehme. Und sie sagte, sie habe mal nen Freund aus Bayern gehabt, und der habe auch so nen Akzent gehabt wie ich. Ich wollte schon zurückfragen, ob der Haderlump sie nicht zufällig mit dem Oachkatzlschwoaf gepudert habe, aber wir kamen nicht dazu, das weiter zu explorieren, weil neue Kundschaft nachdrängte. Aber wir werden dem noch auf den Grund gehen. Bayern. Tssss...

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Sonntag, 26. Oktober 2008
Kleine Maus auf großer Fahrt

So, gerade habe ich bei der Bahn angerufen, der Zug, dessen Ankunft ich nachher um 18 Uhr irgendwas erwarte, soll planmäßig abfahren kurz nach 15 Uhr. Gut, das ist gerade an diesem Wochenende nicht selbstverständlich, wegen irgendwelcher Achsprüfungen zieht die Bahn soundsoviele ICE-Züge aus dem Verkehr und stellt den Herstellern den Einnahmeausfall in Rechnung. Was aber im Zweifelsfall nicht geheißen hätte, dass es somit auch Sache von Adtranz, Bombardier oder Siemens gewesen wäre, meine Frau und die Kleine heute aus Mittelfranken wieder an den Niederrhein zurückzubringen. Von daher hatte ich mich schon geistig und moralisch darauf eingestellt, wenns sein muss das Darkmobil anzuschirren, meine Lieben in Nürnberg einzusammeln und die Spritrechnung an Herrn Mehdorn zu schicken. Aber die Dame am anderen Ende der Hotline gibt Entwarnung, der Zug, in dem meine Frau Plätze reserviert hat, verkehre planmäßig. Dessen Achsen seien nämlich bereits gestern überprüft worden. Das beruhigt doch ein wenig - wo man doch in letzter Zeit immer wieder von entgleisten ICEs lesen musste.
Hach ja.

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