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Montag, 8. Oktober 2007
Infantile Bettflucht
mark793, 14:53h

Zu den nicht unbeträchtlichen Risiken und Nebenwirkungen der Fortpflanzung gehört auch die an sich banale Tatsache, dass auch andere Menschen Kinder in die Welt gesetzt haben. Das muss nicht immer so dramatische Folgen haben, wie wenn fremder Nachwuchs dem eigenen Spross auf dem Spielplatz das Schippchen über den Scheitel zieht. Oder wenn hoch ansteckende Krankheiten wie Mumps, Keuchhusten oder Beulenpest im Kindergarten die Runde machen. Nein, es genügt auch schon der Fakt, dass irgendwann unweigerlich der Tag kommt, an dem das Kind zum ersten Mal Übernachtungsbesuch beherbergen darf.
Bei uns wurde dieser Meilenstein der Menschwerdung jetzt am Wochenende passiert, als unsere früheren Nachbarn mit ihrer siebenjährigen Tochter bei uns zu Gast waren. Was war das für ein Gegiggel und Gekicher im Kinderzimmer, ("Du hast gepupst!" - "Nein, Du!") bis irgendwann weit nach 23 Uhr endlich Ruhe im Karton war. Unnötig zu erwähnen, dass der Trubel auch untypisch früh, nämlich Sonntagmorgens kurz nach Sieben Uhr,wieder losging. Naja, Hauptsache, die beiden Mädels hatten Spaß, auch wenn ich noch eine Weile damit beschäftigt sein werde, das Chaos wieder in geregelten Alltagsmodus zu überführen. Das Bild da oben zeigt sozusagen den Tag danach. Ich freue mich jedenfalls schon auf November: Da wird es
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Donnerstag, 4. Oktober 2007
Rote Banner über Bloggistan
mark793, 14:12h
Wie schrieb ich doch heute vor genau zwei Jahren so richtig? Es vergeht ja kaum ein Tag, ohne dass irgendwelche flammenden Aufrufe durch Klein-Bloggersdorf hallen. Aktuell schallt gerade der Appell "Free Burma!" (äh, ich dachte, das heißt Myanmar?) durchs Netz. Und natürlich wäre ich der letzte, der dem abgeschotteten Land zwischen Vorder- und Hinterindien nicht Freiheit, Demokratie und Menschenrechte wünschen würde. Aber irgendwie zögere ich (mal wieder), mich in die virtuelle Lichterkette einzureihen. Zum einen, weil diese Form von Aktionismus wohl vielfach mehr der politisch-korrekten Selbstdarstellung dient als der Verbesserung der Lage vor Ort. Und zum anderen, weil es mich nachhaltig wundern würde, wenn die Militärmachthaber in Myanmar nach der Sichtung der Technorati-Ranks dieser Aktion geschlossen von allen Ämtern und Schalthebeln der Macht zurücktreten und demokratische Neuwahlen anordnen.
Freilich bin ich mir dessen bewusst, dass man das auch anders sehen kann. Dass das Signal, nicht völlig von der Weltöffentlichkeit vergessen zu sein, vielleicht sogar trotz des abgeklemmten Internets bei den Adressaten ankommt. Ich habe diesbezüglich leider auch keine allgemeingültigen Antworten parat. Und so mache ich heute am Tag nach dem Tag der deutschen Einheit doch einmal eine Ausnahme und binde zumindest das Banner ein. Und selbstredend sind deswegen Nordkorea, China, Darfour, Bangladesh, die Sahelzone und Berlin-Marzahn noch lange nicht vergessen.

P.S. Hoch die in-ter-natio-na-le Soli-dari-tät!
Freilich bin ich mir dessen bewusst, dass man das auch anders sehen kann. Dass das Signal, nicht völlig von der Weltöffentlichkeit vergessen zu sein, vielleicht sogar trotz des abgeklemmten Internets bei den Adressaten ankommt. Ich habe diesbezüglich leider auch keine allgemeingültigen Antworten parat. Und so mache ich heute am Tag nach dem Tag der deutschen Einheit doch einmal eine Ausnahme und binde zumindest das Banner ein. Und selbstredend sind deswegen Nordkorea, China, Darfour, Bangladesh, die Sahelzone und Berlin-Marzahn noch lange nicht vergessen.

P.S. Hoch die in-ter-natio-na-le Soli-dari-tät!
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Dienstag, 2. Oktober 2007
Nennt mich Don Kamillo
mark793, 11:27h
Gut, eine Gurkenmaske im Gesicht wäre vielleicht noch uncooler. Aber mit einem Handtuch über dem Kopf und das Antlitz über einen Topf mit dampfendem Kamillenblütensud gebeugt - das sind wirklich nicht die Momente, in denen man sich fürs Familienalbum abgelichtet sehen möchte. Nicht nur, dass die Dämpfe die Atmung erschweren - zu Beginn dieser Kur, die eigentlich meinen Husten bekämpfen soll, huste ich mir vor lauter heißem Wasserdampf unter dem Handtuch erst mal die Seele aus dem Leib. Und das Ganze wird noch garniert von dem Gefühl, dass sich meine Gesichtshaut in der Gluthitze allmählich vom Gewebe darunter ablöst. Von den allgemeinen klaustrophobischen Beklemmenungen dieser Lage will ich erst gar nicht anfangen. Oder davon, dass man diese Zeit nicht mal nutzen kann, um nebenbei noch was zu lesen, fern zu sehen oder Mails zu checken. Nein, das Elend muss ohne jegliche Ablenkung und in vollem Bewusstsein der ganzen Ekligkeit durchgestanden werden. Aber was macht man nicht alles. Man trinkt sogar Zwiebelsaft mit Honig. Aber das beschreibe ich vielleicht ein andermal. Wir wollen hier ja nicht zu eklig werden.
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