... newer stories
Samstag, 12. Mai 2007
Bummelst Du noch oder streikst Du schon?
mark793, 20:10h
Der erste Streiktag bei der Telekom verlief ohne große Unterschiede zum Normalbetrieb, so berichtet Telepolis heute. Was auch immer das über den Regelbetrieb bei den ehemaligen Staatsfernmeldern aussagt - ich kann die Kernaussage der Telepolis-Geschichte bestätigen. Denn kurz bevor wir uns heute mittag um zwölf aufmachten zum Wochenendeinkauf, klingelte es an der Wohnungstür - davor stand mal wieder ein Hausbesucher vom Telekommunikationskonzern: "Deutsche Telekom - Bestandskundenpflege." Von dieser Drohung ließ ich mich aber nicht einschüchtern. Ich sagte nur, "lassense mal stecken", und zeigte mit dem Finger auf das Magenta-T auf meiner Regenjacke, die ich ja schon anhatte, weil wir gerade aus dem Haus gehen wollten. Und die, tja so verrückt spielt das Leben manchmal, so ziemlich das baugleiche Modell ist wie die, die der unglückliche Tropf vor meiner Tür auch anhatte. Wie diese Kluft in meinen Besitz kam, muss hier weiter nicht interessieren. Jedenfalls sah der Mann ein, dass hier nichts zu erben ist und suchte das Weite. Ich war selber auch nicht ganz auf der Höhe, sonst hätte ich ihm vielleicht noch hinterhergerufen: "Und was hast Du überhaupt heute hier zu suchen, elender Streikbrecher?"
Nein, nur ein Scherz, das hätte ich natürlich nicht gemacht. Sind ganz arme Schweine, die da an der Kundenfront Klinken putzen müssen. So sehr ich manchmal schon den Kopf geschüttelt habe über die Telekomiker, ihrem Verständnis von Service, ihrem Datenchaos und ihren sonstigen missfits - es sind nicht alles Versager, Beamte und Schläfer. Und irgendwo kann ich die Gründe für den Streik sogar nachvollziehen. Auch wenn ich nicht glaube, dass davon irgendwas besser wird beim großen T. Aber zumindest ist es mal ein Signal an den Dobermann und die anderen großen Kläffer, dass jetzt Schmerzgrenzen erreicht sind.
Nein, nur ein Scherz, das hätte ich natürlich nicht gemacht. Sind ganz arme Schweine, die da an der Kundenfront Klinken putzen müssen. So sehr ich manchmal schon den Kopf geschüttelt habe über die Telekomiker, ihrem Verständnis von Service, ihrem Datenchaos und ihren sonstigen missfits - es sind nicht alles Versager, Beamte und Schläfer. Und irgendwo kann ich die Gründe für den Streik sogar nachvollziehen. Auch wenn ich nicht glaube, dass davon irgendwas besser wird beim großen T. Aber zumindest ist es mal ein Signal an den Dobermann und die anderen großen Kläffer, dass jetzt Schmerzgrenzen erreicht sind.
... link (13 Kommentare) ... comment
Freitag, 11. Mai 2007
Aus dem Bauch heraus gebloggt
mark793, 16:04h
Auch wenn es derzeit gerade mal wieder etwas herbstlich aussieht da draußen: Der Lenz braust mit Macht durch die Blogosphäre. Und allerorten macht man sich Gedanken darüber, ob die eigene Körpermitte in Badehose noch präsentabel ist, wenn demnächst die Freibad-Saison in die heiße Phase geht.
Mir selber sind in den letzten zwei Jahren auch Veränderungen meiner Körperproportionen aufgefallen, die mich nicht rundherum glücklich stimmen. Gut, 90,6 Kilo (mit Klamotten an, Kleingeld und Schlüsselbund in der Hosentasche) bei Einsneunzig Gardemaß, das klingt vielleicht für manchen nach Luxusproblem. Aber Fakt ist nun mal: Die fünf, sechs Kilogramm, die in der Zeit meiner Vaterschaft und meines Nichtraucherdaseins dazugekommen sind, haben sich eben nicht auf Bizeps, Trizeps, Oberschenkel und Waden verteilt. Sondern, wie soll ich sagen, sie bilden eine neue Mitte, eine amorphe Wölbung, wo vor langer Zeit ein moderates Waschbrettchen prangte.
Über die möglichen Ursachen brauche ich nicht lange zu rätseln: die Haribos, die das Nichtrauchen kompensieren, das gesettelte Familienleben, das Alter - es kommt halt einiges zusammen. Und da lese ich in der Online-Ausgabe der "Welt" ein Interview mit einem Ernährungsexperten, das eine interessante These aufstellt:
Oder warum bekommen viele Männer nach der Geburt des ersten Kindes einen Bierbauch? Weil ihr Körper dafür sorgt, dass sie sich weniger für andere junge Frauen interessieren, sondern sich um das eigene Kind kümmern. Dazu wird der Testosteronspiegel heruntergefahren – Folge: Der Kerl wird fett. Zugleich signalisiert der „Bierbauch“ den jungen Frauen: Der „alte Sack“ ist in der Evolution schon einen Schritt weiter, kümmert euch lieber um die „Benachteiligten“. So ist nun mal die Biologie!
Aha. Das ist doch mal ein revolutionärer Erkenntiszugewinn. Dachte ich bislang doch, dass man(n) einen Bierbauch in erster Linie vom Biertrinken bekommt. Aber was verstehe ich schon von Biologie...
Mir selber sind in den letzten zwei Jahren auch Veränderungen meiner Körperproportionen aufgefallen, die mich nicht rundherum glücklich stimmen. Gut, 90,6 Kilo (mit Klamotten an, Kleingeld und Schlüsselbund in der Hosentasche) bei Einsneunzig Gardemaß, das klingt vielleicht für manchen nach Luxusproblem. Aber Fakt ist nun mal: Die fünf, sechs Kilogramm, die in der Zeit meiner Vaterschaft und meines Nichtraucherdaseins dazugekommen sind, haben sich eben nicht auf Bizeps, Trizeps, Oberschenkel und Waden verteilt. Sondern, wie soll ich sagen, sie bilden eine neue Mitte, eine amorphe Wölbung, wo vor langer Zeit ein moderates Waschbrettchen prangte.
Über die möglichen Ursachen brauche ich nicht lange zu rätseln: die Haribos, die das Nichtrauchen kompensieren, das gesettelte Familienleben, das Alter - es kommt halt einiges zusammen. Und da lese ich in der Online-Ausgabe der "Welt" ein Interview mit einem Ernährungsexperten, das eine interessante These aufstellt:
Oder warum bekommen viele Männer nach der Geburt des ersten Kindes einen Bierbauch? Weil ihr Körper dafür sorgt, dass sie sich weniger für andere junge Frauen interessieren, sondern sich um das eigene Kind kümmern. Dazu wird der Testosteronspiegel heruntergefahren – Folge: Der Kerl wird fett. Zugleich signalisiert der „Bierbauch“ den jungen Frauen: Der „alte Sack“ ist in der Evolution schon einen Schritt weiter, kümmert euch lieber um die „Benachteiligten“. So ist nun mal die Biologie!
Aha. Das ist doch mal ein revolutionärer Erkenntiszugewinn. Dachte ich bislang doch, dass man(n) einen Bierbauch in erster Linie vom Biertrinken bekommt. Aber was verstehe ich schon von Biologie...
... link (24 Kommentare) ... comment
Mittwoch, 9. Mai 2007
Vom Hölzchen...
mark793, 11:41h
...aufs Meta-Stöckchen schickt mich der Herr Kreuzberger mit der folgenden Frage:
“Stell Dir vor, Dich erreicht ein Stöckchen. Ist es in Ordnung es liegen zu lassen mit dem Hinweis, wer will, möge es sich nehmen, oder solltest Du es persönlich an handverlesene Blogger adressiert weiterwerfen?”
Puh. Das sind doch mal Fragen, die die Welt bewegen. Na denn: Den Luxus, das im Einzelfall zu entscheiden und daraus keine allgemeingültigen Postulate abzuleiten, leiste ich mir ganz gerne. Denn nicht jede dieser Ketten-Befragungsaktionen ist es wert, dass ich damit andere Blogger persönlich belämmere.
Überhaupt muss ich gestehen, dass ich diesen Stöckchen-Spielchen sehr zwiespältig gegenüberstehe. Um es mal mit den Worten einer nicht wirklich zitierfähigen Person der Zeitgeschichte zu sagen: Wenn ich schon das Wort Stöckchen lese, dann entsichere ich meinen Revolver.
Wohlgemerkt: Ich habe nichts gegen standardisierte Fragebögen. Aus der empirischen Sozialforschung ist dieses Instrument gar nicht wegzudenken. Aber eigentlich hat mich schon der legendäre Fragebogen im verblichenen FAZ-Magazin (den Marcel Proust angeblich zweimal in seinem Leben ausfüllte, obwohl es zu dessen Lebzeiten noch gar kein FAZ-Magazin gab) meistens eher gelangweilt. Und immer wieder kommt mir in diesem Zusammenhang der Künstler Gottfried Helnwein in den Sinn, der auf die Fragebogen-Frage "Wann haben Sie das letzte Mal geweint?" die naheliegende Antwort gab: "als ich das letzte Mal einen so dämlichen Fragebogen ausfüllen musste".
Nun werden sicher irgendwelche neunmalklugen Blog-Exegeten hergehen und sagen: "Aber Herr Mark, wir haben Sie doch auch schon dabei beobachtet, wie Sie das eine oder andere Stöckchen bearbeitet und weitergereicht haben." Denen werde ich kühl, aber lächelnd entgegnen: "Ja, das habe ich. Denn im Grunde bin ein höflicher Mensch und kein miesepetriger Spielverderber. Und vielleicht werde ich es wieder tun."
Zum Beispiel hier und heute: Die Stöckchenfrage leite ich weiter an
Frau Franzi, um sie an den dicken Bücherprügel zu erinnern, der in ihrem Vorgarten vor sich hin rottet
Herrn Popkulturjunkie, der mir das erste Stöckchen per Mail zuschickte, als ich noch gar nicht bloggte. Und der Stöckchen inzwischen HASST, weswegen ich ihm gern eine Steilvorlage liefere, die ultimative Abrechnung mit dem Stöckchen-Ding in die Wortpresse zu schieben
Und last not least Frau Wortschnittchen, weil die sich in letzter Zeit etwas rar macht und ich gern wieder mehr von ihr lesen würde.
Nichts zu danken. ;-)
“Stell Dir vor, Dich erreicht ein Stöckchen. Ist es in Ordnung es liegen zu lassen mit dem Hinweis, wer will, möge es sich nehmen, oder solltest Du es persönlich an handverlesene Blogger adressiert weiterwerfen?”
Puh. Das sind doch mal Fragen, die die Welt bewegen. Na denn: Den Luxus, das im Einzelfall zu entscheiden und daraus keine allgemeingültigen Postulate abzuleiten, leiste ich mir ganz gerne. Denn nicht jede dieser Ketten-Befragungsaktionen ist es wert, dass ich damit andere Blogger persönlich belämmere.
Überhaupt muss ich gestehen, dass ich diesen Stöckchen-Spielchen sehr zwiespältig gegenüberstehe. Um es mal mit den Worten einer nicht wirklich zitierfähigen Person der Zeitgeschichte zu sagen: Wenn ich schon das Wort Stöckchen lese, dann entsichere ich meinen Revolver.
Wohlgemerkt: Ich habe nichts gegen standardisierte Fragebögen. Aus der empirischen Sozialforschung ist dieses Instrument gar nicht wegzudenken. Aber eigentlich hat mich schon der legendäre Fragebogen im verblichenen FAZ-Magazin (den Marcel Proust angeblich zweimal in seinem Leben ausfüllte, obwohl es zu dessen Lebzeiten noch gar kein FAZ-Magazin gab) meistens eher gelangweilt. Und immer wieder kommt mir in diesem Zusammenhang der Künstler Gottfried Helnwein in den Sinn, der auf die Fragebogen-Frage "Wann haben Sie das letzte Mal geweint?" die naheliegende Antwort gab: "als ich das letzte Mal einen so dämlichen Fragebogen ausfüllen musste".
Nun werden sicher irgendwelche neunmalklugen Blog-Exegeten hergehen und sagen: "Aber Herr Mark, wir haben Sie doch auch schon dabei beobachtet, wie Sie das eine oder andere Stöckchen bearbeitet und weitergereicht haben." Denen werde ich kühl, aber lächelnd entgegnen: "Ja, das habe ich. Denn im Grunde bin ein höflicher Mensch und kein miesepetriger Spielverderber. Und vielleicht werde ich es wieder tun."
Zum Beispiel hier und heute: Die Stöckchenfrage leite ich weiter an
Frau Franzi, um sie an den dicken Bücherprügel zu erinnern, der in ihrem Vorgarten vor sich hin rottet
Herrn Popkulturjunkie, der mir das erste Stöckchen per Mail zuschickte, als ich noch gar nicht bloggte. Und der Stöckchen inzwischen HASST, weswegen ich ihm gern eine Steilvorlage liefere, die ultimative Abrechnung mit dem Stöckchen-Ding in die Wortpresse zu schieben
Und last not least Frau Wortschnittchen, weil die sich in letzter Zeit etwas rar macht und ich gern wieder mehr von ihr lesen würde.
Nichts zu danken. ;-)
... link (18 Kommentare) ... comment
... older stories