Donnerstag, 28. Dezember 2006
Stille Tage im Klischee
So, die Feiertage wären überstanden. Und grenzt es nicht alle Jahre wieder an ein Wunder, dass Weihnachten nach der kulminierenden Hektik im Vorfeld dann doch wieder sehr ruhig, entspannt und friedlich über die Bühne gegangen ist? Die Gans war lecker und auf den Punkt genau gebrutzelt, die Geschenke machten Freude, und das Töchterlein bekam vor lauter Staunen ("Baum!") den Mund kaum noch zu. Vorher hatte die Kleine im Kindergottesdienst noch eine vielbeachtete Gesangseinlage ("Weihnachtszeeeiiit, Weihnachtszeeeiiit") zum Besten gegeben. Was insofern eine gute Nachricht ist, als ich das dauernde "Sankt Maaaaartin" nun wirklich nicht mehr hören kann. Die Zeit bis zum Osterfest werden wir dann wohl mit profanerem Liedgut ("Bäcker gerufen - Reiter plumps") überbrücken müssen. Ansonsten wird es hier in der Dunkelkammer in den kommenden Tagen eher ruhig zugehen. Den Jahreswechsel werden wir weiter nördlich über die Bühne bringen. Ob in der Stille der Lüneburger Heide oder im Trubel an den Landungsbrücken in Hamburg weiß ich noch nicht. Das machen wir dann von der Tagesform abhängig. Ich nutze derweil die Gelegenheit, Ihnen allen einen gelungenen Kalenderwechsel und nur das Allerbeste für 2007 zu wünschen. Wie sagt man so schön? Man liest sich!

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Sonntag, 24. Dezember 2006
In diesem Sinne:

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Samstag, 23. Dezember 2006
Null Julbock
Wenn ich vor diesen besinnlichen Tagen mal ganz aufmerksam ich mich hineinhorche, muss ich leider konstatieren: Meinen Frieden mit dieser bevorstehenden Festivität habe ich noch nicht wirklich gemacht. Das sogenannte Fest der Liebe mit seinen ganzen Auswüchsen und Umtrieben spült in mir manchmal immer noch eine ordentliche Portion Hass und Ekel empor. Aus welchen Quellen sich dieser weihnachtliche Widerwille letztlich speist, kann ich selber gar nicht so genau sagen. Der Krampf, den dieses Fest damals im Hause meiner Eltern meist mit sich brachte, vermag das nicht alleine zu erklären. Zumal es später, als wir schon etwas älter waren, dann meistens doch noch ganz nett wurde zuhause an Heiligabend.

Zwischenzeitlich bin ich zu der ganzen Chose auf Abstand gegangen, habe mehr als einmal den Abend alleine in eine stille, aber nicht sonderlich heilige Nacht ausklingen lassen. Da konnte man am ehesten noch von friedlicher Koexistenz mit dem Fest reden. So, wie ich auch mit der unter mir wohnenden türkischen Familie Yildiz friedlich koexistierte. Die feierte mehr oder weniger zeitgleich mit der Adventszeit ihren Fastenmonat. Hab ich zwar nie verstanden, wozu eine Fasterei gut sein soll, wenn man sich nach Einbruch der Dunkelheit wieder den Wanst vollschlagen kann wie man lustig ist. Aber das störte mich auch nicht, selbst wenn da nachts mal bisschen länger Highlife war. Diesen verqueren Fastenbrauch muss ich schließlich genausowenig verstehen wie die Tatsache, dass es in unserem Kulturkreis nicht wenige Mitmenschen gibt, die sich gewaltsam umgekommene Nadelbaumleichen in Wohnzimmer stellen und mit buntem Flitter behängen.

Doch diese friedliche Koexistenz setzt Distanz voraus. Eine Distanz, die ich als Ehemann und Vater nicht mehr so einfach aufbauen kann, zumal meene Fru, de Ilsebill meine Frau, die bei ihren atheistischen Eltern eine harte Kindheit durchlitten hatte ohne "richtiges" Weihnachten, sehr viel Wert auf dieses Brauchtum legt. Wenn ich also schon ab morgen das Wohnzimmer mit einer kerzenbehängten Krüppelkonifere teilen muss, dann möchte ich wenigstens hier in der Dunkelkammer heute noch ein musikalisches Adventskerzlein mit leicht schwefliger Duftnote anzünden. Ihnen allen ein frohes Fest!

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