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Mittwoch, 22. April 2015
Diese Angaben wie immer ohne Gewehr
mark793, 18:52h
Nachdem die Debatte um das Sturmgewehr G 36 inzwischen sogar die GMX-Startseite erreicht hat, brauche ich keine Ladehemmung mehr zu haben, meine 2 Schuss zu dem Thema auch noch loszuballern. Es gibt da nämlich ein paar Dinge in der Debatte, die mich wirklich wundern. Zum einen ist die abnehmende Treffergenauigkeit der heißgeschossenen Standardwaffe seit Jahr und Tag bekannt. Von daher ist es nicht so recht einsichtig, warum dieses Problem gerade jetzt so hochgehecklertundgekocht wird. Und das im Lichte der Tatsache, dass das eigentliche Problem dieser Waffe im Einsatz - nämlich das zu kleine Kaliber und die damit einhergehende fehlende effektive Reichweite - so gar nicht zur Sprache kommt.
Das ist kein spezifisch deutsches Problem, auch bei den Verbündeten steht die in den Neunzigern eingeführte kleinere NATO-Standardpatrone vom Kaliber 5,56 x 45 mm in der Kritik. War das von den Amerikanern eingeführte M 16-Gewehr mit diesem Kaliber in den Dschungeln Südostasiens schon nicht allzu ruhmreich, stehen die Truppen der westlichen Allianz in Afghanistan mit ihren Kleinkaliber-Knarren auf völlig verlorenem Posten gegen hochmotivierte Gegner mit AK 47-Gewehren, deren 7,62 x 39 mm-Geschosse weiter tragen und im Dauerfeuer-Modus selbst Ziegelwände penetrieren können. Ein Stabsoffizier der Bundeswehr, der drei Jahre Dienst in Afghanistan hinter sich hatte, erzählte mir im vorigen Sommerurlaub ein paar haarsträubende Schwänke von der Front. Um sich wenigstens ein bisschen Respekt zu verschaffen, schießen westliche Truppen mit erbeuteten Kalaschnikows zurück, einzelne US-Spezial-Einheiten haben das alte M 14-Gewehr wieder am Start, und deutsche Kommandeure haben dem Vernehmen nach kistenweise alte G 3-Gewehre aus eingemotteten Bundeswehr-Beständen an die Front geordert.
Nun ist deren altes NATO-Kaliber 7,62 x 51 auch nicht über alle Kritik erhaben, es gab ja gute Gründe, zu einer leichteren Munition zu wechseln: Davon kann der Soldat bei gleichem Tragegewicht doppelt so viel Schuss mit sich tragen. Außerdem macht der geringere Rückstoß bei kleinerem Kaliber die Waffe im Feuerstoß-Modus besser kontrollierbar. Und fairerweise muss man sagen, dass die Anforderungen der Bundeswehr an das G 36 seinerzeit Einsatz-Szenarien wie in Afghanistan überhaupt nicht auf dem Schirm hatten. Aber wenn es denn für die oberste Truppenursel bereits ausgemachte Sache ist, dass die Bundeswehr ein neues Standardgewehr braucht, weil das G 36 nicht wie erhofft performt, dann wäre es in meinen Augen geradezu grob fahrlässig, die Kaliberfrage nicht zu stellen und so zu tun, als wäre das 5,56-Kaliber für die künftige Ordonnanzwaffe der Bundeswehr alternativlos oder gar gottgegeben.
Das ist kein spezifisch deutsches Problem, auch bei den Verbündeten steht die in den Neunzigern eingeführte kleinere NATO-Standardpatrone vom Kaliber 5,56 x 45 mm in der Kritik. War das von den Amerikanern eingeführte M 16-Gewehr mit diesem Kaliber in den Dschungeln Südostasiens schon nicht allzu ruhmreich, stehen die Truppen der westlichen Allianz in Afghanistan mit ihren Kleinkaliber-Knarren auf völlig verlorenem Posten gegen hochmotivierte Gegner mit AK 47-Gewehren, deren 7,62 x 39 mm-Geschosse weiter tragen und im Dauerfeuer-Modus selbst Ziegelwände penetrieren können. Ein Stabsoffizier der Bundeswehr, der drei Jahre Dienst in Afghanistan hinter sich hatte, erzählte mir im vorigen Sommerurlaub ein paar haarsträubende Schwänke von der Front. Um sich wenigstens ein bisschen Respekt zu verschaffen, schießen westliche Truppen mit erbeuteten Kalaschnikows zurück, einzelne US-Spezial-Einheiten haben das alte M 14-Gewehr wieder am Start, und deutsche Kommandeure haben dem Vernehmen nach kistenweise alte G 3-Gewehre aus eingemotteten Bundeswehr-Beständen an die Front geordert.
Nun ist deren altes NATO-Kaliber 7,62 x 51 auch nicht über alle Kritik erhaben, es gab ja gute Gründe, zu einer leichteren Munition zu wechseln: Davon kann der Soldat bei gleichem Tragegewicht doppelt so viel Schuss mit sich tragen. Außerdem macht der geringere Rückstoß bei kleinerem Kaliber die Waffe im Feuerstoß-Modus besser kontrollierbar. Und fairerweise muss man sagen, dass die Anforderungen der Bundeswehr an das G 36 seinerzeit Einsatz-Szenarien wie in Afghanistan überhaupt nicht auf dem Schirm hatten. Aber wenn es denn für die oberste Truppenursel bereits ausgemachte Sache ist, dass die Bundeswehr ein neues Standardgewehr braucht, weil das G 36 nicht wie erhofft performt, dann wäre es in meinen Augen geradezu grob fahrlässig, die Kaliberfrage nicht zu stellen und so zu tun, als wäre das 5,56-Kaliber für die künftige Ordonnanzwaffe der Bundeswehr alternativlos oder gar gottgegeben.
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