Dienstag, 24. Mai 2011
Quäl Dich, Du ***!
Willkommen zu einer neuen Ausgabe unserer beliebten Sendereihe "Rudi Altig erzählt vom Krieg". Irgendwann im Laufe einer Fahrradsaion kommt unweigerlich der Punkt, an dem der Pedaleur sich sagt: Früher bin ich mit dem schweren Stahlrad mit Rahmenschaltung und ohne drittes Kleinst-Kettenblatt vorne doch auch die Hügel hochgekommen. Will doch mal sehen, ob mich die rotgraue Rakete mit ihrem leichten Alurahmen und dem sogenannten Rettungsring schon zu sehr verweichlicht hat für so einen Ritt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Hat sie nicht, ich bin vorhin tatsächlich mit dem schweren Retro-Renner meine Hügeltour rund um Erkrath und das Neandertal gefahren. Und ich habe die Kamera mitgenommen, damit es, wenn ich zwischendrin mal anhalten und verschnaufen muss, wenigstens nach gewolltem Foto-Stopp aussieht und nicht nach Erschöpfungszuständen. Lady Death und der_papa wollten ja mehr Darkbike-Content sehen, und ihr Wunsch ist mir Befehl.

Zur heutigen Etappe gehts da lang.

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Hier geht es schon gleich gut los - aus dem Neandertal auf die Neanderhöhe Richtung Erkrath-Hochdahl. Steigung 8 Prozent, da muss man noch nicht aus dem Sattel, aber mit dem 42er-Kettenblatt ganz schön pumpen. Und dabei heißt es Vorderrad möglichst gerade laufen lassen, denn die Autos überholen hier bisweilen mit wenig Abstand.

Den zweiten Anstieg bildete heute die von einem Kommentator bei Herrn Cut so genannte Weltmeistersteigung mit 10 Prozent. Da muss ich immer den Hintern aus dem Sattel lupfen, egal, mit welchem Rad ich unterwegs bin. Hier sehen wir übrigens ein flaches Teilstück, das ein bisschen Erholung bietet. Durch diese hohle Gasse muss er kommen...

...wenn er das schön gelegene Ausflugslokal im Stindertal ansteuern möchte (das bei Google Maps übrigens nicht verzeichnet ist). Die Insiderkenntnis dieser Örtlichkeit verdanke ich übrigens auch jenem kompetenten Kommentator bei Herrn Cut.

Hier kann auch der Drahtesel mal rasten:

Und den schönen Blick genießen.

Bevor es dann erneut on the road geht. Um vom Ausflugslokal wieder hoch zur Metzkausener Straße zu kommen, ist nochmal voller körperlicher Einsatz gefordert. Das Geeier mit Hintern aus dem Sattel nennt der Rad-iologe übrigens Wiegetritt. Was da am Horizont leicht links von der Bildmitte zu sehen ist, war kein Stäubchen auf der Linse oder ein Pixelfehler, sondern der Düsseldorfer Rheinturm. Manchmal sieht man von hier oben aus auch die Schlote der Braunkohlekraftwerke vom Tagebau Garzweiler qualmen, aber heute war die Sicht eher so najaa.

Habe meiner Frau versprochen, keine Freihandfotos während der Fahrt mehr zu machen. Ehrlich gesagt mache ich das schon seit längerem nicht mehr, sondern verwende bei Bedarf die ewiggleichen Archivbilder. Ich bin ja nicht lebensmüde. Zumindest nicht ständig. ;-)

Und dann sind wir auch schon wieder auf dem P+R-Parkplatz der Bahnstation Neanderthal angelangt, wo das Darkmobil wartet. Um die gesamte Tour von Haustür zurück zur Haustür zu radeln, fehlte heute die Zeit. Und ehrlich gesagt hält sich der Spaß am Ritt quer durch die ganze Stadt auch in Grenzen.

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Oh. Sehr schön (auch das Rad)! Da muss ich ja glatt auch mal lang.

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@cut:
Wenn Sie den Weg über die Bergische Landstraße/B 7 nehmen, ist es recht gemäßigt. Sie müssen halt auf den Gallberg rauf nach Ludenberg, aber das war eigentlich schon das Schlimmste. Bleiben Sie ab der Kaserne möglichst auf dem Radweg links. Kurz vor Mettmann geht es bei einem Hotel und dem Reiterhof Rommerskirchen rechts rein in den Dorper Weg. Nach ein paar Hundert Metern kommen linker Hand zwei Abzweigungen, die können Sie beide nehmen, führen an ein paar Aussiedlerhöfen vorbei und hinunter zum Ausflugslokal.

Den gleichen Weg zurück nehmen hieße eine kurze, aber mörderische Steigung in Kauf nehmen. Über den Stindertalweg kommen Sie hingegen mit recht wenig Steigung an drei Fischteichen vorbei nach Erkrath. Da müssen Sie auch nicht zwingend recht rauf nach D-Hubbelrath, sondern können eigentlich recht ebenerdig nach Gerresheim rollen. Und den Rest kennen Sie ja.

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Ich hab gar kein drittes Kettenblatt. ;-(

Am neuen Rad dafür aber 50/34 Übersetzung.
Hinsichtlich Sir Walter würde ich, nach eigenen dahingehenden Erfahrungen mit den älteren Rädern, anregen, das 42er Kettenblatt irgendwann mal gegen ein 39er auszutauschen. Das ist kein Aufwand und gibt Luft nach oben raus.

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@kreuzbube:
In der aus der Ebucht gefischten Teilekiste wartet auch schon eine schön polierte 600er-Kurbel 53/39. Mit dem großen Ritzel hinten wären wir dann bei 1:1,39 (anstatt 1:1,5), das schafft schon etwas Erleichterung, denke ich. Allerdings könnte es sich für die projektierte STI-Umrüstung als Hemmnis erweisen, dass beim derzeitigen Hinterrad eine Uniglide-Kassette nebst passendem Freilauf Dienst tut, die 8fach-Kassette aber Hyperglide ist und somit andere Aussparungen hat. Weiß noch nicht so recht, wie das zusammenwachsen soll, was nicht zusammengehört.

Die Frage 3fach oder Kompakt ist ja ein Klassiker. Als bekennender Flachlandtiroler bin ich froh um das 30er-Blatt, wenngleich die Chose sehr schwer richtig einzustellen ist, wenn man mal nachjustieren muss. Und die Kettenschrägläufe sind in bestimmten Konstellationen auch nicht ohne. Hat alles seine Vor- und Nachteile.

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Gibt doch schöne Nabenschaltungen heutzutage :-)

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Stimmt.

Neugierig wäre ich aber auf eine der Narbenschaltungen, die ab und an mitsamt dem restlichen Rad angeboten werden.

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So, nun ist wieder gut.

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Schön,
das hätten wir also erledigt. Dann kann ich als nächstes ja vielleicht doch noch die Bilder aus Sintra abfeiern, Burgen, Schlösser und sonstige alte Gemäuer auf grünen Hügeln.

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Gerne. Nur zu …

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Sintra, bitte.

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Kommt noch,
versprochen!

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42/25
Nun bin ich so dankbar über meine Kompaktgarnitur,
34/28 ist ja so beruhigend.
Sich mit dem großem Kettenblatt über wohl bekannte Rampen zu prügeln hat aber auch seinen Reiz (denn nur da kann ich meiner Gattin am Berg Paroli bieten). Ich darf mich aber nicht verschätzen, wenn es zu lang wird platz ich und aus ist es mit dem Triumph.

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Es sind 42/28,
ich habe damals beim Hinterradwechsel vor einer längeren Tour mit meinem Bruder bewusst eine uncoolere Abstufung gewählt. Kompakt gabs damals (1997 oder so) noch nicht, und ich wollte vermeiden, dass mir die Luft ausgeht, wenn wir von Eberbach aus den Katzenbuckel hochmüssen.

Das Koga kam mir ja mit Dreifach-Kurbel ins Haus, und beim Eilpostrad wäre ich fast in Versuchung, eine Kompaktkurbel dranzuschrauben. Aber da ich im Winter eh ungern klettere (die Kniegelenke mögen es nicht), rentiert es sich nicht wirklich. Aber es ist ein Segen, das man heute diese Optionen hat. Die ersten Pioniere höherer Trittfrequenzen mussten sich noch XT-Kurbeln vom MTB dranschrauben.

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Hä? Wie jetzt? Zweifach und das mit 42/28? sehe ich das richtig? Ich steh gerade auf dem Schlauch.

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Äh,
ich meinte 42 vorne kleines Kettenblatt (das Große hat 52), hinten 28 als größtes Ritzel, das ist der kleinste Gang, den ich mit Sir Walter fahren kann. Das wäre dann 1,5 : 1, wenn ich das richtig sehe. Mit dem Rettungring vom Koga kann ich minimal 30/26 (also 1,15 : 1) fahren. Macht schon einen Riesen-Unterschied.

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Mich dürfen Sie in die "Newsletterliste" qua Blog auch gerne aufnehmen, auch wenn ich den "Rad"schlag Ihrer Gattin teile und finde: Nö, freihändig machenses besser nicht, es könnten ja Kinder zugucken, aber eventuell sagte ich das schon mal :-)
Teilweise sieht das ja richtig flach aus. (Na gut, teilweise sieht es auch richtig ähäm aus)

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@gorillaschnitzel:
Stimmt schon, es geht da nicht permanent rauf und runter. Wie ich Herrn Cut schrieb, kann man dort auch relativ ebenerdig durch die Gegend gondeln, wenn man das möchte. Und ohne es mit entsprechendem Navi nachgemessen zu haben, würde ich mal sagen, Anstiege mit mehr als 100 Höhenmeter sind hier rare Ware. Dazu müsste ich womöglich über die Wupper fahren, beim Kollegen der_papa in der Ecke macht das Bergische seinem Namen mehr Ehre.

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Willkommen. Hier gibt's reichlich vertikale Landschaft. Gestern erst bei einem erbärmlich simplen SoNa-Spaziergang fast abgekackt. Früher peste ich da mit dem Rad durch …

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@der_papa:
Ja, zu Fuß ist es nicht unbedingt weniger anstrengend, das deckt sich auch mit meinen Erfahrungen.

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Als treuer Eckermann und Bote darf ich folgende Nachricht vom Sohn der Aphrodite (ehemals Erzähler) überbringen: Vielen Dank für die freundliche Erwähnung! Ein Kommentar ist versprochen. Auch diesen werde ich dann selbstverständlich getreulich überbringen.

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@cut:
Bin schon gespannter als meine Fahrradkette auf der Weltmeistersteigung. ;-)

Am WE bin ich in Süddeutschland unterwegs, daher muss ich die von Aphro-Child empfohlenen Klettertouren rund um Velbert noch ein bisschen vertagen.

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Sollten Sie in der richtigen Ecke Süddeutschlands sein, staube ich gern die beiden Rennräder ab. Zumindest die Übersetzungen sind ja gleich.

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Die richtige Ecke,
naja fast. Die Stadt trägt "Schwäbisch" im Namen, liegt aber streng genommen im Fränkischen. Die Entfernung ist überschaubar - ich weiß nur noch nicht, ob ich auch Gelegenheit finde, mich mal aus dem projektierten Programm dort auszuklinken. Aber vielen lieben Dank für das Angebot!

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Der Sohn der Aphrodite
Ich bin nur der Überbringer:

Alle Achtung, mit 90 Kilopondgramm weltmeisterlich steigen, und noch die Stindermühle hinter drauf nehmen, so etwas würde ich nicht schaffen. Bin froh, dass ich nur rund 75 Kiloschwerpondgramm habe. Mit solch einem Ballast würde ich vielleicht auch ein drittes Kettenblatt auflegen lassen. So läuft es mit zwei Blättern durch die Niederbergische Laube. Übersetzungen 39-23 an einem Rad. An zwei anderen 42-25. Und an einem 48-20.Single-Speed. Rad fahren pur. Da gibt es nix zu trixen. Man hat nur eine Möglichkeit. Und damit muss alles erreicht werden. Aber wenn man damit Steigungen schafft. In – Schwarzbach – Fischbach- Stinder - Alles-Tal. Dann hat Radler vor keiner Steigung mehr Angst. Das ist der Vorteil daran. Ich bin kein Freund von 34 Zähnen vorne. Ein Bekannter – der Terrorist – hat sich das draufmachen lassen. Für eine kleine Reise zum Schwarzwald. Ich habe noch immer die Chimäre (Trugbild?!), dass es wichtiger ist, in einem Rhythmus hochzufahren. Und bei 34 zu viel Luft eingesogen wird. Und die Muckis zu Hause bleiben. Und wenn Luft und Kraft nicht in ausgeglichenem Zustand sind – wenn dann dadurch die Frau mit dem Hammer kommt – geht es nicht mehr weiter. Egal, ob vorne 34 Zähne sind oder 39. 39-28 oder 38-28 sollte reichen. Das ist mein Wunsch. Ich sage dem Terroristen gerne: Mit 34-27 ist kein Radfahren. Aber sei es drum – so sind halt die Single-Speed-Wahnsinnigen.

Schöne Fotos der Weltmeisterwelt ansonsten. Direkt zum noch mal hinfahren.

Für mark793 noch ein Gedanke: Wenn es Richtung Grefrath geht, es auch mal mit Hinsbeck zu versuchen. Da geht es ein bisschen hoch. Zum warm werden. Grefrath ist, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, nicht weit weg. Und die Krickenbeck-Seenplatte, wenn Radler schon mal da ist, zum Mitnehmen als Abwechselung geeignet.

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@cut & Aphro Child:
Danke für das konzertierte Feedback!

Tja, der direkte Vergleich zu den Zeiten, als ich noch unter 80 Kilogramm wog, hinkt leicht. Damals habe ich noch geraucht und war bei meinen wenigen Ausflügen in den Odenwald eher weniger trainiert als heute. Von daher würde ich nicht sagen, dass ich damals leichter und lieber kletterte als heute.

Zu der Kettenblattfrage sage ich nachher noch was, aber zunächst fordern familiäre Verpflichtungen ihren Tribut.

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Ich würde alle Überlegungen hinsichtlich Anzahl der Kettenblätter und Übersetzungen von der Trittfrequenz her betrachten.

Radprofis fahren mit Trittfrequenzen von 90–110/min. Hobbyradsportler 80, 90/min. Für die Gelenke sind höhere Trittfrequenzen schonender. Weniger Übersäuerung der Muskulatur. Bessere Regenerierung.

Stundenweltrekorde: Trittfrequenz über 100/min.

Anschauliches Beispiel aus der TdF-Geschichte. Ulle mit Kraft, Armstrong mit hoher Trittfrequenz.

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@kreuzbube:
Exakt darauf wollte ich hinaus, dass die niederfrequente Kraftdrückerei mit minimalgestuften Maiskolben-Kassetten auf dem Hinterrad irgendwie total oldschool ist. Ich hab das mit dem ersten Raleigh, so wie es mir in die Hände fiel, natürlich auch praktiziert, aber bald intuitiv gemerkt, das ist nicht mein Ding. Und deswegen habe ich die Ritzel am Laufradsatz, den ich heute noch am Nachfolger fahre, breiter gestuft (wenn es damals schon Kompaktkurbeln gegeben hätte, ich hätte sie montiert und auf Coolness gesch*ssen). Nicht lange darauf fachte das Duell Armstrong/Ullrich die Diskussion über optimale Trittfrequenzen neu an. Ich selber zähle meine U/min. ja nicht, merke aber ganz deutlich, dass mir etwas schnelleres Kurbeln tendenziell mehr liegt als Kraftbolzerei, und seitdem ich das beherzige, habe ich mir auch keinen ernsthaften Muskelkater mehr in die Beine gepresst.

So gesehen hat die Info, dass es Zeitgenossen gibt, die sich mit 48/20 im Eingang-Betrieb aus dem Stindertal heraus wuchten, für mich eher anekdotische als praktische Relevanz. ;-)

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Ich hab' ja auch ein Singlespeed mit 48/20, Baujahr 1934 ;-) Mal abgesehen vom Gewicht des Teils ist die Bandbreite auch am andere Ende der Übersetzung beschränkt: Man kann im Grunde nicht schnell fahren, tritt schon bald ins Leere.

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Ich habe damals
bei meinem Stricker keine Zähne gezählt, es dürfte auch etwa um die Kante 48/20 gewesen sein. Um in der Stadt komfortabel gut und unverschwitzt von A nach B zu kommen und dabei auch Brücken und Unterführungen zu meistern, taugte der Ein-Gang-Modus erstaunlich gut. Alles weitere hätte ich damit aber nicht in Angriff genommen. Bin voriges Jahr mit Sir Walter mal etliche Kilometer mit 52/20 gefahren, weil mir der halbe Plastik-Schalthebel abgebrochen war. Kann man ja mal machen, aber auf den Trip, nur das wäre das wahre Radfahren, werde ich in diesem Leben wahrscheinlich nicht mehr kommen.

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