Sonntag, 1. März 2015
Es ist angerollt!
Mit der heutigen Auftaktrunde der Klassikerausfahrt darf die Saison als eröffnet gelten. Der Sohn der Aphrodite (bei dieser Veranstaltung auch als Signore Cratoni bekannt) war heute nicht mit uns - trotzdem ließ uns Poseidon mit Regen in Ruhe, dafür brachte sich Aiolos heute mit stürmischen Böen nachdrücklich in Erinnerung.



Von dem ursprünglichen Plan, das Teilnehmerfeld wie auf der Rommerskirchen-Runde in eine schnellere Gruppe mit längerer Strecke und eine nicht ganz so zügige Gruppe auf kürzerer Distanz einzuteilen, sind die Organisatoren dann doch abgerückt. Der neue Plan war, man fährt die 65-km-Runde, und wer dann noch nicht genug hat, bekommt Nachschlag.



Auf der Rheinuferpromenade der übliche Slalom inklusive einer Schrecksekunde wegen eines querschießenden Hundes. Doch die Fahrerin des Fausto-Coppi-Rads reagierte souveran, und der Rest der Truppe bremste auch so wohldosiert, dass Karambolagen vermieden wurden.



Kurz vorm Burgplatz kamen uns René Zimmermann und seine ambitionierten Radsportrecken entgegen, wenn ich das neongelbe Nutrixxon-Trikot in der Millisekunde richtig zuordnen konnte. Wahrscheinlich wird mir nachher die Kinnlade runtersacken, wenn ich lese, was diese Truppe heute zusammengekurbelt hat. (Update: Es ist noch mehr, als ich erwartet habe: Um die 140 Kilometer haben die Kollegen heute runtergespult - Respekt!).



Jenseits der Flughafenbrücke führte die Strecke mittenrein in mein linksrheinisches Radelrevier - und voll gegen den Wind. So richtig eingegroovt hatte sich die Gruppe auf dem Teilstück zwischen der Kläranlage und Strümp noch nicht, da gab es zum Teil Riesenlöcher zuzufahren, irgendwie suchte der Pulk noch nach seinem idealen Tempo, und offen gestanden empfand ich das als ziemlich anstrengend.



Da kam der Ampelstopp an der Xantener Straße genau richtig, um das weit versprengte Fahrerfeld wieder zusammenzuführen. Und anschließend klappte das mit dem Zusammenfahren merklich besser. Übrigens war es wieder schön zu sehen, dass die Klassikerausfahrt keine reine Altherren-Veranstaltung ist; der Schönheit eines schlanken Stahlrahmens können auch etliche Fahrerinnen etwas abgewinnen.



Und so rollten wir über die Wirtschaftswege in meinem linkrsrheinischen Hometurf, kurz vor Willich runter nach Schiefbahn, am langen Lulatsch dann wieder in Richtung Meerbusch - allerdings nicht weiter in die sattsam bekannte Badendonker Straße (auf der man bekanntlich nie allein fährt), sondern mit einem weiteren Schlenker über Zollhaus und die Alte Landwehr zur Broicherseite, wo Bauer Berrisch heute kein Schlachtfest feierte. Schade, denn ich hätte zu diesem Zeitpunkt durchaus etwas Herzhaftes vertragen können.



Und als dann an der Kreuzung Broicherseite-Badendonker der kürzestmögliche Heimweg lockte, klinkte ich mich an dieser Stelle vorzeitig aus. Nachdem ich am Tag zuvor schon einen Alleinritt zur Halde absolviert hatte (siehe Bild)...



...konnte ich es damit gut sein lassen für heute.

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Donnerstag, 26. Februar 2015
Und sonst so?
Ach ja, mademoiselle793 ist wieder à la maison, unsere Kleinfamilie ist seit Sonntag wieder komplett. Und es fühlt sich gut an. Leider hat Töchterlein von der Gastfamilie eine fette Erkältung mitgebracht (und ein etwas außer Kontrolle geratenes Warzenproblem an den Händen). Aber das wird man wieder in den Griff bekommen. Da meine Nase heuschnupfenbedingt ziemlich zu ist, rieche ich das widerliche Teebaumöl-Präparat so gut wie gar nicht. Am Montag haben wir die Anmeldung am Gymnasium klargemacht, damit ist auch schon mal ein wichtiger Punkt der to-do-Liste abgehakt. Doof nur, dass wir uns in der Abwesenheit von Töchterlein angewöhnt hatten, ein Stündchen länger zu schlafen. Jetzt, wo sie wieder zur Schule muss, ist das wie eine Sommerzeitumstellung - und die eigentliche Umstellung der Uhr steht uns demnächst ja auch noch bevor. Ansonsten ertrinke ich grad ein wenig in Arbeit, aber sonst alles soweit wohl, danke der Nachfrage.

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Freitag, 20. Februar 2015
Never mind the e-commerce, here's the f-commerce
Mit meinen merkantilen Talenten und Ambitionen sah es schon immer ziemlich mau aus. Entsprechend habe ich mich auch nie vom Ebay-Fieber anstecken lassen, das um die Jahrtausendwende viele meiner Freunde und Bekannten angesteckt hatte. Ich habe dort zwar in den letzten Jahren so manches rare Fahrradzubehörteil geangelt, aber selber nie etwas feilgeboten. Nicht weil ich mich nicht trennen könnte von Dingen, aber auf Geschacher mit irgendwelchen Leuten, die der Meinung sind, dass Geiz geil sei, wollte ich mich nicht auseinandersetzen für die paar Euros, die auf dem Weg rumkommen. Im Idealfall läuft es doch so: Dort fehlen passende Bremsgriffe, hier liegen zufällig welche von der gesuchten Sorte ungenutzt rum - ab dafür, man hilft ja gerne. Und die Teile dann verbaut zu sehen, ist Lohn genug.

Das ändert sich gerade ein wenig, denn ich bin kürzlich der Facebook-Gruppe "Vintage Race Bikes - only steel is real!" beigetreten - und neben dem einschlägigen Fachgesimpel und Muffenpornogucken findet da auch ein reger Handel mit Rädern und Teilen statt. Manchmal werden auch bestimmte Komponenten explizit nachgefragt, und dann gibt es ein gutes Gefühl, wenn man ein Angebot machen kann. Wer selber an älteren Rädern schraubt, restauriert und rumoptimiert, weiß ja, wie nervig das ist, wenn noch etwas ganz bestimmtes fehlt und das Projekt deswegen stockt.

Entsprechend habe ich ein paar Leuten in den letzten Tagen ihr Bremsproblem günstig lösen können. Selbst für die "Mavic" gelabelten Modolo-Bremsen, die mit Monsieur Mercier ins Haus kamen und deren einer Schnellöffner kaputt ist, hat sich soeben ein dankbarer Abnehmer gefunden.



Ich selbst ließ mich auch nicht lumpen und gönnte Monsieur Mercier eine noch originalverpackte (und entsprechend unverkratzte) Aero-Sattelstütze der 600er-Serie von Shimano, aus der auch etliche andere Teile am Rad verbaut sind. Und vielleicht findet sich für die jetzt überzählige Simplex-Sattelstütze in 26,6 mm auch noch ein Abnehmer.

Kurzum: Das macht grad irgendwie richtig Spaß, auch wenn Facebook an sich jetzt nicht gerade die sympathischste aller Plattformen ist. Aber mit der Radsportgruppe Düsseldorf, die dort zu regelmäßigen Trainingsfahrten einlädt, ist es auch immer wieder lustig. Und hey, dass Mark Zuckerberg und seine datengeilen Schergen auf diesem Wege (und über das Auslesen von Ebay-Cookies) mitbekommen haben, dass ich mich für Fahrradkrams interessiere, kostet mich keinen Nachtschlaf. Das dürfte sich inzwischen auch so im Netz herumgesprochen haben.

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