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Samstag, 8. September 2012
<3
mark793, 23:02h
Gestehe ichs offen: Wenn geschätzte Bloggerkollegen von gemeinsamen Ausfahrten mit ihren Mausis oder Carodamen berichteten, war ich immer ein bisschen wehmütig. Denn die eheliche Arbeitsteilung im Hause793 ließ für zweisame Drahteselritte der ambitionierteren Art bislang eher wenig Raum. Aber nachdem Töchterlein übers Wochenende auf einer Freizeit weilt und das Wetter nachgerade sensationell ist, hatte ich für heute eine schöne Tour entlang des Erftradwegs ausgeguckt. Unpraktisch nur: An ihrem Peugeot-Tourenrad klemmt und schleift wieder alles Mögliche (obwohl es so gut wie nie bewegt wird). Und so entschloss ich mich schweren Herzens dazu, mich an fremdem Eigentum zu vergreifen: Im Auftrag eines überregional bekannten Bloggers mit ausgeprägtem Hang zu älteren bizyklischen Kostbarkeiten holte ich kürzlich auf der anderen Rheinseite einen ziemlich legendären Stahlrahmen samt einem losen Konvolut von Anbauteilen ab. Auf der letzten Fahrt in den Süden hatte ich das Auto zu vollgeladen, um den Rahmen und die Einzelteile mitzunehmen und an einem praktikablen Übergabepunkt zu deponieren, das ergibt sich wohl erst in den kommenden Wochen. Und so habe ich gestern halt mal das ganze Geraffel zusammengeschraubt, nur um mal zu gucken, obs funktioniert. Das tut es recht eindrucksvoll, und irgendwie wäre ich mir schäbig vorgekommen, hätte ich meiner Frau nicht die Chance eröffnet, so ein tolles Rad zu fahren, damit sie mal ein Gefühl dafür kriegt, wie leicht und mühelos das rollt, wenn man nicht so einen schweren Traktor unterm Hintern hat.
Nun fragt mich meine Frau aber nicht völlig zu Unrecht, kann man das wirklich bringen, wird der Besitzer des edlen Stahlrosses nicht sauer sein, wenn er von diesem Ausritt erfährt? Das Risiko besteht in der Tat, ich muss da auf mildernde Umstände hoffen, zumal ich geständig bin. Aber Reue fällt mir nicht ganz leicht, wenn ich das Lächeln auf dem Bild da oben sehe.
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Donnerstag, 6. September 2012
mark793, 22:29h
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Montag, 3. September 2012
On the road again
mark793, 20:34h
Wenn das stimmt mit all den Parallel-Universen, in denen wir andere Entscheidungen getroffen und alternative Lebensentwürfe tatsächlich verfolgt haben, dann gibt es bestimmt auch eins, in dem der Fund eines leicht ramponierten Rennrads auf dem Sperrmüll mein Leben umkrempelte und ich beschloss, auf Fahrradkurier umzusatteln: tagaus, tagein auf schmalen Reifen hocheilige und wichtge Dokumente und Sendungen durch den Stadtverkehr expedieren, mich auf sechsspurigen Straßen zwischen Autokolonnen durchschlängeln, für unachtsame Fußgänger in die Eisen steigen, von ausscherenden Linienbussen angehupt werden, aber immer mindestens eine Handbreit Luft zwischen mir und den anderen Verkehrsteilnehmern lassen, abends dann vor dem Beine hochlegen noch schnell die Kette schmieren und die Regenklamotten nachimprägnieren - aber ach, in diesem Universum habe ich einen anderen Weg gewählt, und nur manchmal ergibt es sich, dass eine dringende Besorgung in der Stadt anliegt, für die sich das Rad als schnellstes Verkehrsmittel anbietet. So erinnerte mich meine Frau vorhin daran, dass in der Konzerthalle noch Karten abzuholen seien, die eigentlich vorige Woche schon abgeholt sein sollten. Ich schwang mich sofort aufs Rad und strampelte in Rekordzeit auf die andere Rheinseite rüber. Allein der Kartenverkauf hatte heute ("aus technischen Gründen" wie es hieß) nur bis 17 Uhr 30 geöffnet, ich hatte mich also vergebens abgestrampelt.
Obwohl, vielleicht nicht ganz. Ich glaube, ich habe jetzt wenigstens das lästige Klicken lokalisieren können, das mich seit ein paar Wochen bei fast jede Pedalumdrehung von Sir Walter nervt. Nicht Sattel, Kette oder Tretlager/Pedale sind die Geräuschquelle, denn wenn ich eine Hand vom Lenker nehme, hört es auf, greife ich den Lenker beim Treten wieder ganz normal, klickt es weiter. Das heißt, das Geräusch dürfte irgendwo aus der Gemengelage aus Gabel, Steuersatz und Vorbau kommen und aus der Gewichtsverlagerung beim Treten resultieren. Mit Auseinanderbauen und Saubermachen sollte das eigentlich zu beheben sein. Und was die Konzertkarten angeht - morgen ist auch noch ein Tag. Mit der rotgrauen Rakete könnte ich die Fahrzeit von heute eventuell sogar noch unterbieten, wenn ich die grüne Welle in der Luegallee schaffe. Im Gegensatz zu den richtigen Kurieren halte ich an roten Ampeln nämlich meistens an. Überdies fahre ich auch kein trendiges Fixie. In diesem Universum zumindest.
Obwohl, vielleicht nicht ganz. Ich glaube, ich habe jetzt wenigstens das lästige Klicken lokalisieren können, das mich seit ein paar Wochen bei fast jede Pedalumdrehung von Sir Walter nervt. Nicht Sattel, Kette oder Tretlager/Pedale sind die Geräuschquelle, denn wenn ich eine Hand vom Lenker nehme, hört es auf, greife ich den Lenker beim Treten wieder ganz normal, klickt es weiter. Das heißt, das Geräusch dürfte irgendwo aus der Gemengelage aus Gabel, Steuersatz und Vorbau kommen und aus der Gewichtsverlagerung beim Treten resultieren. Mit Auseinanderbauen und Saubermachen sollte das eigentlich zu beheben sein. Und was die Konzertkarten angeht - morgen ist auch noch ein Tag. Mit der rotgrauen Rakete könnte ich die Fahrzeit von heute eventuell sogar noch unterbieten, wenn ich die grüne Welle in der Luegallee schaffe. Im Gegensatz zu den richtigen Kurieren halte ich an roten Ampeln nämlich meistens an. Überdies fahre ich auch kein trendiges Fixie. In diesem Universum zumindest.
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