Donnerstag, 1. April 2010
Fesche Fascho-Fashion *
Wo wir grad über die Kleidungsfrage sprachen: Da stolperte ich gestern Abend noch auf einen bemerkenswerten Gedanken ** eines "Times"-Kolumnisten:

It’s a grim irony for the Germans that the darkest days of their history just happened to coincide with the only time they’ve ever been regarded as well dressed. (...) > (Welch bittere Ironie für die Deutschen, dass sie lediglich in den dunkelsten Tagen ihrer Geschichte als gut angezogen wahrgenommen wurden.)

* Diese Überschrift hatte ich schonmal verwendet. Dass ich sie hier recycle, ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. Ich möchte an Ostern nämlich weiße Ostereier im Schnee verstecken.

** Eigentlich geht es in der "Times"-Kolumne nicht um Garderobe, sondern um die seit Jahren andauernde Schwemme an Hitler-Dokus im Fernsehen und die verdammt gute Frage, warum es eigentlich immer noch keinen "The Führer Channel" gibt...

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Dienstag, 30. März 2010
Liebling, ich habe den Kleiderschrank geschrumpft
Seit ich zwei Halbtagsstellen als Hausmann und Heimarbeiter (die ersten Jahre in dieser Daseinsform war auch noch Hundehalter dabei) ausfülle, bin ich in der Kleiderfrage auf einem geradezu zenbuddhistischen Level von Schmerzfreiheit angelangt, das ich mir vor sechs oder sieben Jahren nicht im Traum hätte vorstellen können. Jeans und sportliche Schuhe gehörten vormals ebenso wenig zu meinem Erscheinungsbild wie Funktionsjacken mit Tatze drauf, geschweige denn Langarm-T-Shirts und Sommerhosen, die Stachelbeerwaden sehen lassen. Aber all das geht mittlerweile problemlos. Selbst eine schwarze Jacke mit dem Magenta-T der pandämonischen Telegrafengesellschaft drauf ziehe ich manchmal an ohne mit der Wimper zu zucken (obwohl oder vielleicht gerade weil ich nie in deren Diensten stand).

Aber: Wenn ich einen Mittvierziger in einer beigen Windjacke à la Opa Karsuppke sehe, in der sich wahrscheinlich selbst Herbert Knebel oder Heinz Becker ziemlich alt und underdressed fühlen würden, dann zucke ich innerlich schon ein wenig zusammen. Und zwar gar nicht mal wegen "wie kann man nur", sondern weil mir schlagartig klar wird, wie weit mein Weg zu echter Gleichgültigkeit in der Garderobenfrage doch noch ist.

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Donnerstag, 25. März 2010
Leute gibts, die gibts gar nicht - oder doch?
Die Debatte über Datenschutz, Identitätspolitik und netzbedingte Kontrollverluste im FAZ-Blog von Michael Seemann nimmt völlig ungeahnte Wendungen und eröffnet Sichtweisen und Perspektiven, auf die ich selber nie gekommen wäre. Ein Kommentator namens Lothar Pawliczak identifiziert beispielsweise den vielen Datenmüll im Internet als das vordringlichste Problem, das der Datenschutz angehen müsste:

Vielleicht wäre es hilfreich, wenn alle Internet-Seiten und blogs, auf denen man nur mit seinem wirklichen Namen Zugang hat, sich also die Verfasser zu dem, was sie so schreiben, auch wirklich bekennen, deutlich sichtbar kenntlich machen würde. Dann könnte man sich als Internet-Nutzer selbst etwas mehr vor dem Datzenmüll schützen. Datebschutz ist nicht nur etwas, was andere leisten müssen!

Jawoll, Datenschutz sollte eigentlich erste Bürgerpflicht sein. Aber wie jetzt genau? Für alle, die es nicht verstanden haben, hier nochmal zur Präzisierung:

Ich meine, ein Anfang besseren Datenschutzes im Internet wäre z.B., daß grundsätzlich nur Beiträge mit dem echten Namen und Wohnort des Verfassers (mehr nicht, also keine Adresse oder Telephonnummer) veröffentlicht werden.

Okaaaay. Schön, dann gehen wir doch mal rüber und gucken, was der Namensautor denn für aktive Beiträge zu gelebtem Datenschutz leistet mit seinem guten Namen.

Klicken Sie hier.

Öha, da will ich jetzt nicht vorschnell werten, gebe die Frage aber weiter an die Leserschaft:

Halten Sie Lothar Pawliczak für echt?
Klar, so einen könnte man gar nicht erfinden
Nee, den halte ich für eine Kunstfigur

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Erstellt von mark793 am Do, 25. Mär, 20:36.

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