Samstag, 6. Juni 2009
Eine Sendung zur morgigen Europawahl
Alle Welt wird morgen wieder die niedrige Wahlbeteiligung bei der Europawahl beklagen und mit Bedauern feststellen, dass die anundpfirsich grandiose europäische Idee, so wie sie seit Jahren konkret gelebt und umgesetzt wird, keine Begeisterungsstürme mehr zu entfesseln vermag. Die Frage ist: Wozu überhaupt irgendwelche abgehalfterten Partei-Pappnasen (Herr p.nase, das geht nicht gegen Sie) ins EU-Parlament wählen, wenn diese vorgebliche Volksvetretung kaum mehr echte politische Befugnisse im Sinne von checks and balance hat als ein Großrudel Wackeldackel, das zwar gucken und mit dem Kopf nicken kann, aber nicht wirklich so beißen, dass es der Kommission und den anderen EU-Exekutivorganen wirklich weh täte?

Diese Frage muss jeder Wahlberechtigte für sich selber entscheiden. Ich halte da keine Predigten und möchte lediglich einen bescheidenen Vorschlag zum Procedere machen, der die Wahlbeteiligung enorm erhöhen könnte: Es wird nicht mehr rein-, sondern RAUSgewählt. Vielleicht geben sich die Abgeordneten dann ein bisschen mehr Mühe in ihrem politischen Tagesgeschäft.

Diese Wahlsendung präsentierte Ihnen Subcomandante Marco793 vom Sendero Oscuro

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Samstag, 6. Juni 2009
Hallo, Heizperiode!
Ein großer Anbieter von Freizeit-Bespaßungsanlagen und Ferienwohnungen schreibt mir heute:

Draußen schleicht ein kühler Wind ums Haus, die Wolken ziehen sich immer dichter zusammen und leichter Regen klopft ans Fenster. Und Sie? Sie genießen entspannende Stunden in Ihrem Fereinhaus, in der eigenen Sauna oder im warmen Whirlpool. Freie Zeit, Auszeit, Kuschelzeit, Nähe. (...)

Hm, haben die ihr Schreiben so passgenau auf die aktuelle Wetterlage abgestimmt? Das ist doch eigentlich genau das, was der Doktor für das anbrechende Wochenende verschreiben würde.

Erst auf den zweiten Blick sehe ich: Es sind die Angebote für den Herbst. Hmpf.

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Donnerstag, 4. Juni 2009
Oh, no: noch mehr Klo-Content!
Die "wie konnten Sie nur?"-Zuschriften in meiner Rohrpostanlage (bezugnehmend auf den vorigen Eintrag) füllen allmählich Waschkörbe. Und gestehe ichs offen: So manchem Leser-Argument, warum man dieses Blutbad Bildchen nun wirklich nicht mehr auf der Startseite sehen möchte, vermag ich mich nicht komplett zu verschließen. Es wäre somit nur ein stures Verharren in Trotzhaltung, wenn ich mich dem Wunsch weiter Teile der Leserschaft, das Bild von der main page zu nehmen, komplett verschlösse.

Also kokettiere ich nicht mehr länger rum: Abgemacht, ich nehme das Bild runter. Aaaaber: Ich verweile dafür noch ein bisschen schriftlich beim Thema Klo-Content. Ich bin sicher nicht der erste, der darauf hinweist, dass der schwedische Hersteller von Hygieneprodukten SCA (Tempo, Zewa, Charmin) sein Marken- und Produktportfolio umfassend neu strukturiert. Aber erst allmählich sickerte bei mir durch, was das konkret heißt: Als erstes ein uncharmantes "Ciao" für die in Lizenz gefertigte Toilettenpapiermarke Charmin (jaaa, die mit dem süßen Bären!). Der Sympathieträger namens Leonard soll künftig als Werbefigur für die Marke Zewasoft rackern.

Und der eigentliche Oberknüller: Tempo macht nun auch in Toilettenpapier. "Tempo wird unsere strategische Marke bei der persönlichen Hygiene mit dem Ziel, Category Leader zu werden", ließen die SCA-Oberen gegenüber einer Fachzeitschrift verlauten. Also ich weiß ja nicht, ob das die Marke nicht ein bisschen überdehnt. Tempo auch für den Arsch Allerwertesten? Nun ja, warum nicht - wenns schön macht. Und Geld müffelt ja bekanntlich nicht nach benutztem Klopapier. Aber wenn man das mal in der inhärenten Logik der brand extensions und spin-offs weiterdenkt, fragt man sich doch, wie Tempo je zum "Category Leader" in der persönlichen Hygiene werden soll, wenn die Marke den ganzen Bereich der Damenhygiene weiterhin sträflich vernachlässigt. Ich in meiner Eigenschaft als selbsternannter Menstruationsbeauftragter von blogger.de gebe daher den Verantwortlichen bei SCA den unbezahlten Rat, diese diskriminierende Lücke im Produktportfolio schleunigst zu schließen. Und zwar möglichst vor Vollmond. Und damit gute Nacht einstweilen.

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