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Dienstag, 3. Oktober 2006
One of these days
mark793, 15:03h
Gestern so ein unmotivierter Krückentag. Heute Schland-Tag, der mich null in patriotische Hochstimmung versetzt. Morgen Umzugstag. Auch dazu gemischte Gefühle...
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Samstag, 30. September 2006
Samstag in der Stadt
mark793, 16:59h
"Nur mal kurz gucken", sagte meine Frau noch, als sie mich sanft in Richtung Rolltreppe schob. Und da ich, wenn ich samstags in die Stadt gehe, ohnehin schon mit dem Leben abgeschlossen habe, protestierte ich nicht. Und bugsierte den Buggy vorsichtig in die Stufenkaskade, die uns direkt ins Land des Grauens emporhob: in die Kinderklamottenabteilung von H & M. Auf nüchternen Magen bekommt ein normaler Mensch, äh, ein Mann, unweigerlich einen Zuckerschock, so süß rüscht es da in Rosa, Hellblau und den Modefarben der Saison von allen Kleiderständerchen und Regalböden.
Dazwischen wuseln Laras, Hanna-Leas und Torben-Hendriks samt ihren Erzeugern, deren Spaßbilanz bei dieser Veranstaltung offensichtlich ziemlich unterschiedlich ausfällt: Während die verzückten Mamis gar nicht genug davon bekommen, ein Teilchen nach dem anderen von der Stange zu holen oder aus dem Wühlkorb zu fischen, trippeln die Herren der Schöpfung eher teilnahmslos bis leicht verkrampft von einem Bein aufs andere. Da braucht es nicht viel, um sich gegenseitig solidarischen Zuspruch zu spenden: ein von der Gattin unbemerktes Augenrollen, und schon guckt der Leidensgenosse etwas freundlicher aus der Wäsche.
Meine Frau, ganz in ihrem Element ("Schatz, schau mal, all die süßen Sächelchen!"), hielt aber Wort und guckte tatsächlich nur kurz. Wahrscheinlich, weil ihr meine blasser gewordene Gesichtsfarbe nicht entgangen war. Auf den sichtlich genervten Ehegatten vor uns an der Kasse schien seine Frau eher wenig Rücksicht genommen zu haben. Mühsam um Fassung ringend sah er mit zusammengepressten Lippen zu, wie die Kassiererin ein Teil nach dem anderen aus einem riesigen Kinderklamotten-Berg hervorzog, den Scanner piepen ließ und all die winzigen Höschen, Pulloverchen und Jäckchen einer Kollegin weiterreichte, die damit Plastiktüte um Plastiktüte füllte. Nach der vierten Tüte und dem Blick auf die deutlich dreistellige Kaufsumme sah er plötzlich um Jahre gealtert aus. Ich aber freute mich auf den anschließenden Besuch im Baumarkt.
Dazwischen wuseln Laras, Hanna-Leas und Torben-Hendriks samt ihren Erzeugern, deren Spaßbilanz bei dieser Veranstaltung offensichtlich ziemlich unterschiedlich ausfällt: Während die verzückten Mamis gar nicht genug davon bekommen, ein Teilchen nach dem anderen von der Stange zu holen oder aus dem Wühlkorb zu fischen, trippeln die Herren der Schöpfung eher teilnahmslos bis leicht verkrampft von einem Bein aufs andere. Da braucht es nicht viel, um sich gegenseitig solidarischen Zuspruch zu spenden: ein von der Gattin unbemerktes Augenrollen, und schon guckt der Leidensgenosse etwas freundlicher aus der Wäsche.
Meine Frau, ganz in ihrem Element ("Schatz, schau mal, all die süßen Sächelchen!"), hielt aber Wort und guckte tatsächlich nur kurz. Wahrscheinlich, weil ihr meine blasser gewordene Gesichtsfarbe nicht entgangen war. Auf den sichtlich genervten Ehegatten vor uns an der Kasse schien seine Frau eher wenig Rücksicht genommen zu haben. Mühsam um Fassung ringend sah er mit zusammengepressten Lippen zu, wie die Kassiererin ein Teil nach dem anderen aus einem riesigen Kinderklamotten-Berg hervorzog, den Scanner piepen ließ und all die winzigen Höschen, Pulloverchen und Jäckchen einer Kollegin weiterreichte, die damit Plastiktüte um Plastiktüte füllte. Nach der vierten Tüte und dem Blick auf die deutlich dreistellige Kaufsumme sah er plötzlich um Jahre gealtert aus. Ich aber freute mich auf den anschließenden Besuch im Baumarkt.
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Donnerstag, 28. September 2006
Interruptus
mark793, 12:13h
Krallen sich die Frühnebel wirklich so hartnäckig in der Landschaft fest - oder bin ich einfach noch nicht so richtig wach? Seit Wochen schlafe ich keine Nacht mehr richtig durch: Mal quäkt mich die Kleine aus dem Schlaf, mal jault eine Auto-Alarmanlage los. Gestern veranstalteten die Krähen aus der ganzen Umgebung auf dem Dach des Nachbarhauses eine lebhafte Podiumsdiskussion - morgens um Viertel nach fünf. In der Nacht zuvor sirrte mich eine hungrige Stechmücke in Gefechtsbereitschaft. Irgendwas ist ja immer - und sei es im allerbanalsten Fall nur meine prallgefüllte Blase, die mich nach unruhigen Träumen von der erfolglosen Suche nach einer Toilette (meistens in riesigen Hotelkomplexen oder unübersichtlichen Kongresszentren) doch zum Aufstehen treibt.
Wenn ich dann mal wieder unfreiwillig wach liege und durchs Dunkel meine Frau tief schlafend neben mir liegen sehe, dann mischt sich in die aufwallende Zärtlichkeit auch ein ganz klein bisschen Neid auf ihren tiefen und festen Schlaf. Aber den hatte sie ja auch nicht immer. Anfangs tat sie sich schwer damit, zu akzeptieren, dass ein Mann schnarchen muss, um die wilden Tiere vom Ehelager fern zu halten. Dann die Stillzeit, als die Kleine nächtens nach Nahrung schrie. So hat halt jeder sein Päckchen zu tragen. Wenn sie weiß, dass ich die Kleine höre, wenn was ist im Kinderzimmer, dann schläft sie auch gleich viel besser. Und ich denke daran, was uns die Wachvorgesetzten beim Bund immer wieder eingetrichtert haben: Ein Soldat schläft nicht, er ruht nur.
Wenn ich dann mal wieder unfreiwillig wach liege und durchs Dunkel meine Frau tief schlafend neben mir liegen sehe, dann mischt sich in die aufwallende Zärtlichkeit auch ein ganz klein bisschen Neid auf ihren tiefen und festen Schlaf. Aber den hatte sie ja auch nicht immer. Anfangs tat sie sich schwer damit, zu akzeptieren, dass ein Mann schnarchen muss, um die wilden Tiere vom Ehelager fern zu halten. Dann die Stillzeit, als die Kleine nächtens nach Nahrung schrie. So hat halt jeder sein Päckchen zu tragen. Wenn sie weiß, dass ich die Kleine höre, wenn was ist im Kinderzimmer, dann schläft sie auch gleich viel besser. Und ich denke daran, was uns die Wachvorgesetzten beim Bund immer wieder eingetrichtert haben: Ein Soldat schläft nicht, er ruht nur.
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