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Dienstag, 18. Oktober 2005
Klein, aber fein
mark793, 22:22h
Minigolf ist ja wieder schwer im Kommen. Super Sache eigentlich, aber irgendwie, wie soll ich sagen, zu unexklusiv. Ich überlege deswegen, da noch einen draufzusetzen: Minipolo. Kleines Feld, etwa im Format Handballplatz, geritten wird auf so kleinen Ponies vom Jahrmarkt. Die stehen eh meistens dumm rum, wenn grad kein Rummel ist. Schläger und Bälle dementsprechend auch ne Nummer kleiner. Muss ich mal prüfen, ob's das schon gibt. Wenn nicht, knack ich mit dieser richtungsweisenden Idee den Jackpot - und werde als der Bernie Ecclestone des Minipolos in die Sportgeschichte eingehen. Oder zumindest sollte sich diese Sportart nach Japan exportieren lassen. Dann müssten zwei Mannschaften von Schulmädchen in Ringelstrümpfen gegeneinander anreiten. Ja, schon klar, ich spinn' nur mal so rum.
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Sonntag, 16. Oktober 2005
Mach doch mal was mit Kindern
mark793, 16:09h
Wollte eigentlich dieser Tage schon mal was zum Thema Kinder schreiben. Ja, mal wieder. Mich auskotzen über den Mann einer Bekannten, wie der seine Papa-Rolle ausfüllt oder genauer gesagt nicht ausfüllt. Und dann lese ich bei Frau Modeste die Geschichte über ihren Cousin und dessen familiäres Voll-Desaster. Und denk mir, gemessen daran läuft es bei unseren Bekannten ja noch geradezu vorbildlich, obwohl er (nennen wir ihn Horst) in den ganzen sechs Monaten seiner Vaterschaft noch nicht eine Windel gewechselt hat (findet er eklig). Auch nur eine Stunde allein mit seiner Kleinen zuzubringen, bringt ihn regelmäßig an den Rand des Nervenzusammenbruchs. Seine Frau im Endeffekt auch, denn wenn sie etwa nach der Rückbildungsgymnastik ihre Mailbox abhört, sind drei verzweifelte Anrufe von ihrem Horst drauf, beim dritten lässt er dann nur noch die Kleine auf die Mailbox krähen, woraufhin die Mama dann ohne zu duschen nach Hause kesselt wie eine gestörte und künftig bei jeden 10 Minuten, die sie die Kleine mit ihm allein lassen muss voll die Panik und schlechtes Gewissen hat. Na toll. Da muss ich doch feststellen, dass allein das gemeinsame soziodemographische Merkmal der Vaterschaft nicht im geringsten dazu angetan ist, in mir irgendwelche Sympathien für ihn und all die anderen Horsts dieser Welt aufkommen zu lassen. Da sind mir bekennende Kinderhasser als Gesellschaft lieber, die dann auch wenigstens so konsequent sind, auf die Weitergabe ihres Gensatzes zu verzichten.
A propos Kinderhasser: Mit diesem Stichwort krieg ich die etwas bemühte Überleitung zu dem österreichischen Hotelier, der den umstrittenen Entschluss gefasst hat, in seiner 4-Sterne-Butze ab sofort keine Kinder unter 12 Jahren mehr zu beherbergen. Erwartungsgemäß ballern die Kinderfreunde und Familienpolitiker aller Couleur aus allen Rohren. Auch hier im Dorf regt sich vereinzelt Unmut. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich, worüber sich alle eigentlich aufregen. So leid es mir als Vater auch tut, das zugeben zu müssen: Kinder können halt auch nerven. Und wenn ein Hotelier sich und seinen Gästen diesen Nerv ersparen möchte, hey, was soll die Aufregung? Mir ist es lieber, der Mann macht ne ehrliche Ansage und ne konsequente Firmenpolitik als dass ich mein Geld in ein Hotel trage, in dem meine Kleine nicht wirklich willkommen ist. Und wer weiß, vielleicht brauch ich auch mal Erholung vom Papi-Dasein, dann würde ich es auch durchaus begrüßenswert finden, nicht mitten in einem McDonalds-Kindergeburtstag übernachten zu müssen. Die Hotels und Herbergen in der Umgebung des Kinderhasserhotels am Wolfgangsee können jetzt die Chance ergreifen und sich als so richtig familien- und kinderfreundliche Alternative promoten, da haben doch alle was davon: Wer keinen Bock auf den Kiddie-Trubel hat, braucht sich das nicht geben. Und für alle anderen bleiben noch genug Möglichkeiten.
Und komme mir jetzt keiner mit Pauschal-Einwänden à la "Diese Gesellschaft wird immer egoistischer" und so. Eltern sind auch nicht altruistisch by nature. Oder ist es etwa nicht egoistisch, wenn Eltern meinen, alle Welt hätte ihren Nachwuchs als personifizierten Menschheitsfortschritt zu betrachten und ihnen als Erzeugern für ihr Engagement zugunsten der Rentenkassen permanent Zucker in den Allerwertesten zu blasen (obwohl ja längst nicht erwiesen ist, dass alle lieben Kleinen dereinst mal eine rentenversicherungsträchtige Erwerbskarriere hinlegen)?
Zudem unterstelle ich, dass die wenigsten, die das Projekt Nachwuchs aktiv angehen, in erster Linie das Wohl künftiger Rentenempfänger im Auge haben. Ich muss wirklich nicht lange nachdenken, um fürs Kinderfabrizieren auch eine ganze Reihe von sehr ego-getriebenen Motiven zu finden. Man muss es nicht so radikal sehen wie der olle Goethe, der gesagt haben soll: "Das Schönste an Kindern ist doch die Nacht, da wir sie der lieben Frau gemacht". Aber es ist - um wieder die Kurve zu Horst und dem Cousin von Frau Modeste zu kriegen - halt auch nicht so, dass es angesichts des eigenen Nachwuchses einfach "klick" macht - und alles wird gut.
Soweit das Wort zum Sonntag...
A propos Kinderhasser: Mit diesem Stichwort krieg ich die etwas bemühte Überleitung zu dem österreichischen Hotelier, der den umstrittenen Entschluss gefasst hat, in seiner 4-Sterne-Butze ab sofort keine Kinder unter 12 Jahren mehr zu beherbergen. Erwartungsgemäß ballern die Kinderfreunde und Familienpolitiker aller Couleur aus allen Rohren. Auch hier im Dorf regt sich vereinzelt Unmut. Aber je länger ich darüber nachdenke, desto weniger verstehe ich, worüber sich alle eigentlich aufregen. So leid es mir als Vater auch tut, das zugeben zu müssen: Kinder können halt auch nerven. Und wenn ein Hotelier sich und seinen Gästen diesen Nerv ersparen möchte, hey, was soll die Aufregung? Mir ist es lieber, der Mann macht ne ehrliche Ansage und ne konsequente Firmenpolitik als dass ich mein Geld in ein Hotel trage, in dem meine Kleine nicht wirklich willkommen ist. Und wer weiß, vielleicht brauch ich auch mal Erholung vom Papi-Dasein, dann würde ich es auch durchaus begrüßenswert finden, nicht mitten in einem McDonalds-Kindergeburtstag übernachten zu müssen. Die Hotels und Herbergen in der Umgebung des Kinderhasserhotels am Wolfgangsee können jetzt die Chance ergreifen und sich als so richtig familien- und kinderfreundliche Alternative promoten, da haben doch alle was davon: Wer keinen Bock auf den Kiddie-Trubel hat, braucht sich das nicht geben. Und für alle anderen bleiben noch genug Möglichkeiten.
Und komme mir jetzt keiner mit Pauschal-Einwänden à la "Diese Gesellschaft wird immer egoistischer" und so. Eltern sind auch nicht altruistisch by nature. Oder ist es etwa nicht egoistisch, wenn Eltern meinen, alle Welt hätte ihren Nachwuchs als personifizierten Menschheitsfortschritt zu betrachten und ihnen als Erzeugern für ihr Engagement zugunsten der Rentenkassen permanent Zucker in den Allerwertesten zu blasen (obwohl ja längst nicht erwiesen ist, dass alle lieben Kleinen dereinst mal eine rentenversicherungsträchtige Erwerbskarriere hinlegen)?
Zudem unterstelle ich, dass die wenigsten, die das Projekt Nachwuchs aktiv angehen, in erster Linie das Wohl künftiger Rentenempfänger im Auge haben. Ich muss wirklich nicht lange nachdenken, um fürs Kinderfabrizieren auch eine ganze Reihe von sehr ego-getriebenen Motiven zu finden. Man muss es nicht so radikal sehen wie der olle Goethe, der gesagt haben soll: "Das Schönste an Kindern ist doch die Nacht, da wir sie der lieben Frau gemacht". Aber es ist - um wieder die Kurve zu Horst und dem Cousin von Frau Modeste zu kriegen - halt auch nicht so, dass es angesichts des eigenen Nachwuchses einfach "klick" macht - und alles wird gut.
Soweit das Wort zum Sonntag...
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Freitag, 14. Oktober 2005
Woll bekomms
mark793, 16:09h
Auf meinen ethnologischen Streifzügen durchs Bloggerland dringe ich bisweilen in Bereiche vor, die von Impact- und Relevanzbloggern weiträumig gemieden werden. Oder wenn man sich dort mal rumtreibt, geht man unauffällige Umwege, damit ja keine verräterischen Referrer auf die eigene Seite zurückverweisen. Ja, Sie ahnen bereits, wovon ich spreche: dem weiten Feld der elektronischen Handarbeitstagebücher, in denen die berüchtigten Strickbloggerinnen akribisch berichten, wieviele Zentner von welcher Wollsorte sie in den letzten Tagen und Stunden zu was für abartigen Plünnen zusammengenadelt haben. Ich guck mich ja ab und zu gerne dort um, manchmal gibt es da ganz nette Bildchen zu sehen. Aber bisweilen steh ich den an der Nadel hängenden Mädels und ihren Geschichten kopfschüttelnd und ratlos gegenüber. Zum Beispiel, wenn ich lese, dass eine Bloggerin derzeit eine Wolldiät macht. Woll-Diät? Von Atkins- und Brigitte-Diät hab ich ja schon gehört. Aber was erhofft sich die Dame von einer Woll-Diät? Also, falls hier eine der strick-kundigen Bloggerinnen mitliest, bitte lassen Sie mich nicht unwissend sterben - was hat es damit auf sich? Und würde mir als Mann das vielleicht auch helfen? Seit ich nicht mehr rauche, ist das Waschbrett nämlich zu einer veritablen Scheinschwangerschaft Knautschzone mutiert. Wenn Wolle dagegen wirklich hilft, bin ich dabei.
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