Dienstag, 7. April 2015
6 waagrecht: kirchchchchlicher Feiertag
Irgendwo in der Blog-Nachbarschaft wünschte dieser Tage jemand "Frohe Ogtern", und wahrscheinlich werden sich jüngere Rezipientinnen und Rezipienten auf diesen vermeintlichen Schreibfehler keinen rechten Reim machen können. Deswegen sei an dieser Stelle verraten, was es damit auf sich hat: Emil löst Kreuzworträtsel. Höret und lachet! Und bedenket, das stammt aus einer Zeit, in der es im deutschen Fernsehen generell wenig zu Lachen gab.

Aber was ich eigentlich sagen wollte, Ogtern haben wir soweit ganz unspektakulär über die Bühne gekriegt, mit Ausnahme vielleicht des Einkaufens am Karsamstag. In meiner Timeline ist ja oft (um nicht zu sagen: inflationär) die Rede von der Zombie-Apokalypse, ich kann mit diesem popkulturellen Dauertopos eigentlich auch nicht viel anfangen, aber am Samstag im Edeka, da bekam ich doch eine deutliche Ahnung davon. Dass sich die Leute (die ich da als Stammkunde größtenteils noch nie gesehen habe) die Waren nicht gegenseitig aus den Einkaufswägen grabschten, war grad alles.

Eigentlich müsste ich da jetzt auch wieder hin, ein paar Dinge nachkaufen, aber ich habe Sorge, dass da jetzt wieder genau die gleichen Leute durch die Gänge torkeln, noch völlig am Rad drehend, weil man sie zwei Tage am Stück nicht einkaufen ließ. Ich muss dann unweigerlich an die Kurzgeschichte von Ephraim Kishon denken, in der die Familie in einen neueröffneten Supermarkt geht (die Geschichte stammt wohl aus den späten 60ern oder frühen 70ern, als Supermärkte noch nicht so flächendeckend vorhanden waren wie heute), und obwohl sie eigentlich nur ein paar Kleinigkeiten kaufen wollten, verfallen der Autor und die beste Ehefrau von allen in einen totalen Kaufrausch. Mir ist davon der schöne Satz in Erinnerung geblieben, den ich Ihnen (sinngemäß) nicht vorenthalten möchte: "Es war nicht ganz einfach, unseren Zug bestehend aus sechs Einkaufswagen zur Kasse zu bugsieren, weil das Kalb, das wir gekauft hatten, immer wieder zu seiner Mutter zurück wollte." Gut, Kälber kriegt man hierzulande ja nicht im Lebensmitteleinzelhandel, aber wer's blutig braucht, kann sich ja mal in die Wurstschlange einreihen.

... comment

 
Zombie-Apokalypse
Desgleichen hier ...

Mittwoch glichen wir einer Loriot- oder auch Kishon-Szene. Ich zeterte rum, dass wir zu viel kaufen, Tigergatte konterte mit „würdest du mir jetzt bitte vertrauen. Ich weiß, was ich tue“. Und so bewegten wir uns mit einem übervollen Wagen, der deutlich zu viel Fleisch enthielt, ehelich streitend den Weg zur Kasse entlang.

Völlig fertig. Samstag ging ich dann alleine los wegen Milch und Salat. Da glich der Laden einem Schlachtfeld. Postapokalyptische.

... link  

 
Hilft nix, ich muss mich dem Konsumterror wohl aussetzen nachher. Paar Sachen hatte ich nämlich am Samstag schon aufgeschoben - um nicht mehr als drei volle Wagen zur Kasse bugsieren zu müssen. ;-)

... link  

 
@13 Uhr 07: Lustig, dass Sie das erwähnen. Die Frau an der Kasse sagte mir, es seien zum Teil unglaubliche Mengen von Fleisch gekauft worden. Da haben sich wohl manche aufs Angrillen gefreut, nehme ich an (und nein, ich denke nicht, dass die Betreffenden die ganze Fastenzeit über auf Fleisch verzichtet haben).

... link  

 
Grillen ist das Zauberwort gewesen ...
Ja, wir haben gegrillt. Und ziemlich viel tiefgefroren. Ich habe noch beim auspacken die Hälfte umgeleitet.
Wir haben jetzt was auf Vorrat.

... link  

 
Das mit dem zuviel Grill-Fleisch einkaufen passiert mir sehr selten - und streng genommen nur dann, wenn wir irgendwo anders hingehen, wo man eigenes Grillgut mitbringt oder wenn Besuch kommt, dessen Bedarf ich nicht so recht einschätzen kann. Die erforderlichen Mengen für unsere Kleinfamilie habe ich inzwischen halbwegs verinnerlicht. Aber das ist auch keine große Leistung, wenn man bedenkt, dass 95 Prozent der Verpflegungs-Einkäufe von mir getätigt werden.

... link  

 
Ich habe keine Ahnung, mit welchen Paläo-Horden der Tigergatte zum Essen gerechnet hat...
Großer Tiger hat grade so was wie einen Wackelkontakt wenn es um Fleisch geht. Entweder gar nichts oder vergleichsweise große Mengen, was dann ein Stück Fleisch zu viel erklärt. Aber wieso im Tiefkühler jetzt noch 4 Kotelets, endlich Satz Geflügel, zwei Packungen Würstchen und ein wenig Lamm dem nächsten Grill-Event entgegenfiebert ...

Das nächste mal mache ich das wieder alleine. Dann sitze ich zwar auf dem Heimweg auf der Leitplanke und esse Schokolade zur Beruhigung weil ich die Zombie-Apokalypse überleben musste, aber zumindest verwandelt sich mein Ehegespons nicht in einen solchen ...

... link  


... comment
 
Ich hoffe, dass sie sich - zwecks Vermeidung eines Hausverbotes und der damit ansonsten verbundenen Trübung apokalyptischer Kaufrauscherlebnisse - in Schlangen anständig betragen und darauf verzichten, Omis anzupöbeln.

Man kann sich kaum vorstellen, wie das die Menschen früher - sagen wir, vor 200 Jahren, gemacht haben: Wäsche mit der Hand, Geflügel schlachten, rupfen, ausnehmen, Stube kehren, Holz machen, zwischendurch ordentlich fromm sein und beten bis der Arzt kommt - und das Alles ohne Kaffeepads und Tiefkühlpizza. Barbarisch!

... link  

 
Natürlich mische ich mich an der Wursttheke nicht in fremde Nahrungsketten ein. Zuweilen konnte ich mir früher als junger Mensch in der Kassenschlange aber den Hinweis in Richtung irgendwelcher Omis nicht ganz verkneifen, dass es vom pfenniggenau passend zahlen auch nicht billiger wird. Heute schäme ich mich dessen ein ganz kleines bisschen.

Übigens müssen wir keine 200 Jahre zu den von Ihnen geschilderten Lebensweisen zurückgehen, meine Großmutter (geboren 1889 und aufgewachsen in Badisch-Sibirien) war mit diesen Verhältnissen noch vertraut.

... link  

 
Bei Edeka einkaufen ist doch entspannend: da kaufen doch nur die Reichen und die Schönen und so viele sind das ja (zumindest hier auf der rechten Rheinseite) nicht. Bei Ihnen im Millionärsvorort mag das natürlich anders aussehen ;-)

... link  

 
Naja, wir haben hier im Stadtteil das gesamte Spektrum vom Villenviertel über die Normalo-Wohnlagen bis hin zur ehemaligen Stahlwerk-Siedlung, und an ein paar neuralgischen Tagen im Jahr geht es im sonst so beschaulichen Edeka doch sehr unentspannt zu. Wie es Gründonnerstag und Karsamstag bei den Discountern abging, will ich gar nicht wissen.

Im Übrigen darf man mit den hiesigen Reichen manchmal auch ein bisschen Mitleid haben. Unserem Vermieter wurde dieser Tage der Nobel-Geländewagen vor der Haustür weggeklaut, wie ich vorhin erfuhr. ;-(

... link  


... comment
 
Off topic - nur mal so...
..763 ist meine alte und eigentlich noch gemeldete Postleitzahl. Die 6 umgedreht und... Aber sorry. ich weiß nicht wie manisch und assoziationsgelockert ich schon bin.

... link  

 
Huch, habe ich jetzt eine Doublette zuviel gelöscht und meine Antwort gleich mit? Wie auch immer, ursprünglich hatte ich den Account nur zum kommentieren angelegt und auf die Schnelle einen Nick gesucht, den ich mir merken kann. Da fiel mir dann das damalige Kennzeichen des Darkmobils ein (MA-RK 793), und irgendwie habe ist mir diese zufällige Ziffernfolge von der Zulassungsstelle dochans Herz gewachsen über die Jahre. 763 ist auch sehr schön, aber ich weiß nicht, ob man daraus auch so einen schönen Stern basteln kann.

... link  


... comment