Samstag, 18. Oktober 2014
Alle redem vom Wetter Bahnstreik
Unter anderen Umständen hätte ich ernsthaft darüber nachgedacht, meinen heutigen Radelradius mit der S- oder Regionalbahn in Gegenwindrichtung zu erweitern. Auf Radtransport im Kofferraum des Darkmobils hatte ich aber auch keine Lust, und so raffte ich mich halt doch zum Kilometerbolzen auf. Erst nach Zons und dann mit der Fähre über den Rhein.



Dann weiter über Baumberg und Langenberg Richtung Solingen/Leichlingen auf ein Wiedersehen mit dem schönen Tal der Wupper. Wieder nicht eingekehrt im Haus Rüden, wo es guten Apfelstrudel haben soll. Vielleicht, wenn mal Besuch aus Bayern da ist. Den hier mehrfach erwähnten 20-Prozenter nach Grünscheid auf der anderen Seite der Wupper habe ich mir heute auch verkniffen - ich war etwas zu warm angezogen fürs Klettern und hatte Sorge, ich würde meine Kluft komplett durchsaften.



Außerdem lief es im Tal einfach rund. Trotz des sensationellen Wetters war hier ziemlich wenig los, da hatte vor einem halben Jahr, als ich zuletzt hier war, deutlich mehr Gedränge geherrscht. Ach ja, um mal ein paar Kilometer Waldweg zu fahren, braucht es nicht zwingend einen spezialisierten Cyclocrosser mit Stollenreifen und Cantileverbremsen (oder gar ein dedicated gravel bike). Das bisschen Gerüttel macht mein Monsieur Mercier auch ohne Mucken mit.



Auf Schloss Burg heute kein Fotostopp, das hatte ich ja schon beim vorigen Mal ausgiebig dokumentiert. Dafür heute den Schlenker zur Müngstener Brücke nachgeholt - wo dann richtig viel los war. Für meinen Geschmack ein bisschen zu viel, weswegen ich mich auch gar nicht lang aufgehalten habe.



Jenseits der beiden Bundesstraßen 229 und 224 ist Solingen ja doch ein wenig unübersichtlich, von daher bin ich nicht unbedingt auf dem kürzesten Weg nach Hilden gekommen. Da war erst noch ein Schlenker über Haan dabei, wo ich sogar noch kurz überlegte, ob ich nicht über Erkrath-Hochdahl wieder auf vertrautes Terrain kommen soll. Bin dann aber doch auf der B 228 geblieben und der Beschilderung nach D-Benrath gefolgt.



Und ist man erst mal wieder am Rhein, sind die letzten Kilometer kaum mehr als eine Restformalität. Ach ja, von der vielen Sonne heute ist meine Nase leicht gerötet. Wenn ich morgen nochmal so eine Tour in Angriff nehme (und das Wetter so toll wird wie versprochen), muss ich meinen Riechzinken ein bisschen eincremen. Und das im Oktober.

... comment

 
Hach, Schloß Burch und Müngsener Brücke.
Trotz 51 Jahren seit meinem Wegzug dort wird mir immer noch warm ums Herz, wenn ich davon höre und lese.

... link  

 
So lange exilieren Sie schon fern der Heimat? Ich bin jetzt gerade mal zehn Jahre weg, da sind die Phantomschmerzen zum Teil noch recht konkret, andererseits kann ich mir eine Rückkehr auch nicht so recht vorstellen. Komischer Gefühlsmix. Neulich war ich mit meiner Frau am Wochenende in Heidelberg, Hotel kurz hinter dem Uniplatz, neben UB und Neuer Uni. Von dem Betrieb bin ich schon ein Vierteljahrhundert weg, und mit Blick auf all die jungen Leute in der Stadt, von denen ich nicht sagen könnte, ob und was die studieren, fühlte ich mich irgendwie schon ziemlich alt und aus der Zeit gefallen.

... link  


... comment
 
Heute mit der marquise793 dann ein entfernteres Stück Erftradweg unter die Räder genommen. Startpunkt P+R-Parkplatz Grevenbroich-Gindorf.



Sehr beschaulicher Weg am Fluss entlang, mit 25er-Profilreifen sehr gut zu fahren. Auf dem ersten Stück beim Kraftwerk-Frimmersdorf hat man noch Blick auf Bandanlagen, auf denen die Braunkohle vom Tagebau zum Kraftwerk befördert wird, Umspannwerke und dergleichen mehr, aber nach wenigen hundert Metern hat uns die Flusslandschaft gewissermaßen verschluckt.



Kurz vor Bedburg zweigen wir vom Erftradweg ab und folgen der Mühlenerft nach Alt-Kaster, einem schön erhaltenen historischen Ortskern samt Stadtmauer, der aufgrund seines guten Erhaltungszustands von den Tagebau-Baggern verschont wurde.



In den Gaststätten innerhalb der Stadtmauer ist kein Plätzchen mehr zu kriegen, aber in der Pizzeria kurz vor dem Stadttor ist auch gut sitzen.



Auf dem Rückweg hat man den Fluss und die Neurather Höhe mit den großen Windkraftanlagen zur rechten Hand. Wahrscheinlich ist der Flusslauf an dieser Stelle künstlich angelegt worden. Das stört die vielen Angler aber nicht, die hier ihre Ruten ausgeworfen haben. In den neunziger Jahren sollen sogar ein paar Piranhas gefangen worden sein. Das eingeleitete Kühlwasser aus dem Kraftwerk dürfte für ideale Wassertemperaturen gesorgt haben. Dem Vernahmen nach sollen es aber ausgesetzte Aquarienfische gewesen sein, die keine überlebensfähige Population bilden konnten. Wollen wir es hoffen, denn eigentlich wollten wir da auch mal mit dem Kanu rumpaddeln...

... link  

 
Glauben Sie mir, ein wenig beneide ich Sie schon. Aber immerhn konnte ich bei dem wunderbaren Wetter noch ein Stündchen laufen. Was ja besser wie nix ist.

... link  

 
Ach, heute wäre Ihnen das sicher zu langsam gegangen. Und überwiegend Waldwege - also auch nicht so Ihr Ding. ;-)

Ein Stündchen laufen ist schon weit mehr als nichts bei diesem traumhaften Wetter. Ich hoffe inständig, dass auch der November noch ein paar schöne Tage in petto hat, damit Sie noch zu einem würdigen Saisonabschluss kommen.

... link  


... comment