Mittwoch, 22. Juli 2009
Ich krieg bald nen Vodafön
Ich hatte in den vergangenen Tagen mehrere Anläufe unternommen, ein paar Betrachtungen zu der sehr, nunja, engagiert diskutierten Vodafone-Kampagne samt Bloggerbeteiligung in einen Beitrag zu gießen. Ich habe es dann doch bleiben lassen, weil ich zum einen das Gefühl hatte, dass nun eigentlich alles gesagt wäre und zwar von fast allen. Und zum anderen, weil es auch immer ein bisschen wohlfeil daherkommt, mitwirkende Blogger mit Hohn und Spott zu übergießen, während man selbst nicht mal gefragt wurde, ob man vielleicht auch ein schickes Handy möchte und sich mit ein paar anderen lustigen Webzwonullingern in einen Linienbus setzen möchte.

Die Gründe, warum ich dieses Angebot sehr wahrscheinlich abgelehnt hätte, tun hier weiter nicht viel zur Sache und taugen überdies auch kaum zur Selbstberühme. Ich möchte lediglich auf einen originellen Beitrag zur Diskussion eingehen, über den ich im Business-Getwitter meiner Frau gestoßen bin. Da heißt es unter der Überschrift "Ihr wollt Dialog? Lernt erst mal diskutieren" unter anderem: (...)Im Rahmen dieser Kampegne schreibt Frau Schnutinger einen - zugegeben - inhaltsleeren Blogeintrag und begeht den Fehler, nicht transparent zu machen, welche Rolle sie in der Kampagne spielt. Das, was folgt, lässt mich doch ernsthaft daran zweifeln, ob die Öffentlichkeit schon reif ist für einen echten Dialog mit Unternehmen.

Hallo? Wer bitteschön ist denn diese ominöse Öffentlichkeit? Und was genau ist denn an dem bisherigen Dialog mit Vodafone so falsch oder unecht? Richtig ist natürlich, dass sich beispielsweise unter diesem Beitrag auch Kommentare finden, die ich, um es mal einigermaßen vorsichtig zu formulieren, so nicht geschrieben hätte. Aber wo steht es denn in Erz gegossen, dass man sich einem Unternehmen, das einen mit emotional weichgespültem Werbetrallala kommt oder Blogleser mit vorgestanzten Textbausteinen abfertigt, nur auf der wohlabgewogenen Sachebene nähern dürfe? Gehört es nicht auch zu einem echten Dialog, Frustration und Verärgerung kommunizieren zu können?

Zugegeben: Was da abläuft, ist nicht schön. Ich kriege bei der Tonalität, mit der hier draußen im digitalen Dschungel bisweilen rumgeholzt wird, auch oft genug Krämpfe. Aber hey, das ist nun mal das echte, ungefilterte Webzwonull-Leben. Und wenn Euch, liebe Unternehmen und Topchecker-Consultants, die Hitze und das Topfgeklapper nicht passt, dann bleibt eben draußen aus der Küche.

Das gilt im Übrigen auch für naive Dorfschönheiten aus Muränien, denen die Schleuserbanden erzählt haben, auf sie warteten im Westen lukrative Bedienjobs in der Top-Hotellerie webzwonullige Hilfs-Veronas, die - warum auch immer - hofften, nicht nur "blubb" sagen zu dürfen, sondern auch "die Inhalte des Web 2.0 und ihre ganz persönlichen Themen" über die Kampagne transportieren zu können. Ich muss gestehen, ich war nie ein großer Fan oder regelmäßiger Besucher von Frau Schnutinger. Aber so verheizt zu werden als Werbeheldin für ein paar Tage (und wahrscheinlich gerade mal ein Taschengeld), das hat niemand verdient, der sich hier draußen einen Namen gemacht hat.

Und damit gebe ich zurück in die Dunkelkammer.

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Ach, ich krieg gar nix mehr mit. Muss jetzt erstmal eine Zusammenfassung suchen.

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In der Blogbar
findet sich der Vorgang ganz gut zusammengefasst und gewohnt meinungsstark eingeordnet.

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Aha, da wäre ich auch noch vorbeigekommen (bestimmt was mit "B*in* br*it", oder?). Bin grad beim Herrn Chatkins.

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Das, was folgt, lässt mich doch ernsthaft daran zweifeln, ob die Öffentlichkeit schon reif ist für einen echten Dialog mit Unternehmen.

Herrlich! Das ist die völlige Umkehrung der Logik. Nicht ich/wir müssen lernen, mit Unternehmen zu kommunizieren, es ist genau andersrum, schließlich will das Unternehmen was von mir und zwar verkaufen. Und ist es nicht so, dass das Unternehmen den "Dialog" sucht? Dann darf man sich auch nicht wundern, wenn man zentral aufs Gesäß kriegt.
Zudem muss man den V-Fonies attestieren, eben diese Kommunikation üüüüüberhaupt nicht zu beherrschen. Wer auf die Idee gekommen ist, Frau Schnutinger einen solchen Beitrag abfassen zu lassen und dann auch noch via Fakeaccounts zu kommentieren, der hat sein Klientel und web2.0 nicht verstanden und gehört stande pedes gefeuert

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Nun,
weitgehende Zustimmung, aber die mutmaßlichen Fakekommentare könnten auch von Leuten gefaked worden sein, die Vodafone damit vorführen wollen (ehrlich gesagt machten einige der sehr platten Lobhudel-Versuche auf mich genau diesen Eindruck).

Es gibt Erklärungsansätze, die nicht unbedingt völlig weit hergeholt scheinen, dass sich Frau Schnutinger mit diesem später zurückgezogenen Posting gewissermaßen selbst auf die Abschussliste geschrieben hätte. Das unzeitige Veröffentlichen ihres im Vergleich zum Podcast stark gekürzten und ironiefrei redigierten Textes im Vodafone-Blog könnte in der Tat bedeuten, dass man sie der Meute gewissermaßen zum Fraß vorgeworfen hat. Ich bin mir nicht schlüssig, ob ich das wirklich glauben soll, aber es wäre zumindest eine Möglichkeit, die ich nicht vorschnell ausschließen würde.

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Was immer da gelaufen ist (ich weiß es nicht und will es auch nicht wissen); So wie ich das sehe ist das Diskutieren des Bloggers Stärke nicht. In so fern hat der Kommentator recht.

In wie fern „Diskutieren mit Unternehmen“ eine besondere Disziplin in diesem Studienfach sein soll vermag ich nicht zu sagen. Ich diskutiere mit Unternehmen üblicherweise nicht.

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@mark: Okay, da hamse recht. Ich korrigiere: Ersetze Fakeaccounts durch Faketwitteraccounts.

@der_papa: Nein. Widerspruch. Gerade in Blogs wird diskutiert wie kaum irgendwo sonst. Ob das immer auf höchstem Niveau abläuft, sei einmal dahingestellt. Es findet aber statt und ich würde den meisten bescheinigen, eben den Diskurs zu suchen und auch zu führen.

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@der_papa: Diese Disziplin
ist aber eine megahippe Trendsportart geworden. Hieß es nicht im Cluetrain-Manifest, Märkte seien Gespräche? Und wenn Unternehmen im Lichte dieser Weisheit den Dialog mit der Zielgruppe suchen, finde ich das per se eigentlich nicht verwerflich. Im Fall von Vodafone finde ich es sogar ausgesprochen mutig, denn eigentlich sind große Telco-Unternehmen keine Sympathieträger. Weswegen ich auf mehr Dialog als unbedingt Not tut auch gerne verzichten kann.

@gorillaschnitzel: Korrektur angekommen, die Twitterfront hatte ich ehrlich gesagt nicht so genau observiert.

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Wenn das stimmt was Du sagst (und warum sollte es diesmal nicht stimmen), dann müssen Unternehmen die Kurse belegen. Der zitierte Kommentator mokiert aber, dass die Blogger den Dialog nicht hinbekommen weil unfähig zu diskutieren.

Ist aber letztlich egal. Mir tut Schnutinger leid. So was hat niemand verdient.

@gorillaschnitzel: Was ich in Blogs erlebt habe (ich habe nicht viel erlebt in Blogs, das muss ich an dieser Stelle erwähnen), also was ich erlebt habe war selten Diskussion sondern üblicherweise einseitiges vortragen von Argumenten, aktives Missverstehen, Korintenkackertum und Kümmelschälerwettbewerbsbeiträge und Selbstdarstellung ohne Fokus auf das Wesen des Themas.

Die Wikipedia behauptet: „Eine Diskussion (Erörterung, Zwiegespräch, von lat. discutio, -cussi (quatio) = 1. zerschlagen, zertrümmern, 2. abschütteln, 3. (gerichtlich) prüfen, untersuchen, verhören) ist ein Gespräch zwischen zwei oder mehreren Diskutanten, in dem meist über ein oder mehrere bestimmte Themen gesprochen (diskutiert) wird, wobei jede Seite ihre Argumente vorträgt.

Der Teil „1. zerschlagen, zertrümmern“ hat in der Blogsphäre Tradition, wird aber zu einseitig eingesetzt. Mir fehlen da auch die anderen beiden Punkte. Vor allem das Prüfen und Untersuchen. Das kommt mal voll zu kurz. Und nachdenken, das passiert auch selten. Die meisten Beiträge gelangen direkt vom Rückenmark in die Tastatur. Schade eigentlich …

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Warum eigentlich nicht? ( bezog sich auf "hat sie nicht verdient".)

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Ob verdient oder nicht,
darüber zu urteilen ist sicher nicht an uns mit unserem unzureichenden Kenntnisstand. Für mich sieht es aber schwer danach aus, als habe sich die Gute sehr blauäugig und unüberlegt in dieses Abenteuer gestürzt. Dann war es auch noch ziemlich unklug, dieses halbgare Jammer-Posting hinterherzuschieben und es auch wieder zu löschen, sich in den Kommentaren bei ix um Kopf und Kragen zu lavieren und jetzt auch noch den Kopf in den Sand zu stecken und zu weinen "dann spiel ich eben nicht mehr mit". Da komme ich dann nach Würdigung aller mir bekannten Faktoren immerhin zu dem Schluss, dass mein Mitgefühl auch nicht grenzenlos ist.

@17 Uhr 58: Eben, das ist ja gerade der Clou, dass der oben verlinkte Beitrag das Ding mit dem Dialog einfach umdreht und dazu alle, die sich äußern (also auch die Begeisterten und die sachlich bleibenden) pauschal in Sippenhaft nimmt unter völliger Verkennung der Tatsache, dass es doch die Vodaföns waren, die der Netzöffentlichkeit, die darum nicht gebeten hat, diesen Dialog und das Heldentum für einen Tag angetragen hat.

Wie gesagt, ich mag die Tonalität mancher Zeitgenossen hier draußen auch nicht, aber wenn ein Unternehmen irgendwelche angeblichen Topchecker bezahlt, die versprechen, diese Glasperlen würden von den Wilden da draußen mit Handkuss genommen, dann hält sich auch da mein Mitleid in Grenzen, wenn die Wilden diesem Anbieter was husten.

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@der_papa:
Der Diagnose, dass da draußen im digitalen Dschungel oft sehr destruktiv geholzt wird in Diskussionen, würde ich mich anschließen (und ich rätsle z.B. immer noch herum, was speziell den einstigen Opelblogger Herrn Schwenzel so massiv umtreibt in diesem Themenkomplex). Aber trotzdem bilanziere ich das für mich anders. Meine Ausflüge in die Bloggeria führen mich zum Teil ja auch in branchen- und berufsrelevante Bereiche, in denen Werbung und ihre Wahrnehmung durchaus ein Teilgebiet ist, von daher dient das Verfolgen solcher Debatten nicht nur dem Unterhaltungstrieb.

Überdies darf ich an dieser Stelle auch mal wieder betonen, dass ich am Kommentarverhalten meiner überschaubaren Stammleserschaft (so gut wie) nichts auszusetzen habe. Ein Stück weit hat man es ja auch selber in der Hand. Wobei ich mir natürlich auch keine Illusionen darüber mache, dass meine Dunkelkammer nicht die Flughöhe hat, in der die Spacko- und Trollhorden normalerweise ihr Futter suchen.

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Die Qualität der hier versammelten Stammleserschaft macht einen nicht unerheblichen (wenn natürlich auch nicht überwiegenden) Teil der Attraktivität dieses Blogs aus. Mit Verlaub gesagt, ich lese kaum noch andere.

Aus eben diesem Grund.

Und Madame Schnutinger hat das nicht verdient, weil sich mir die Sicht aufdrängt, der Vodawolf hat sich an eine im positiven Sinne unschuldige (aber durchaus erfolgreiche, weil sympathische) Bloggerin herangemacht und sie zum Frühstück verspeist. Meine Einschätzung basiert natürlich auf unzureichenden Fakten. Aber da unterscheidet sie (meine Einschätzung) sich in keiner Weise von gut und gerne 100% der anderen Kommentare zu dem Thema und hat damit wahrscheinlich den gleichen Relevanzpegel. Aber egal. Die waidwunde Schnutiger benötigt Zuspruch. Oder wie meine Frau immer (zu mir) sagt: Meckern ist wichtig! Nett sein kann jeder …

PS: Mir dünkt, diese Form der öffentlichen „Aufmerksamkeit“ wird jedem zuteil, der dumm genug ist den Kopf aus der Deckung zu heben. Da ist es egal ob man Musik macht, schauspielert oder sich politisch engagiert. Ab einer gewissen Publikumsbekanntheit wird jeder Zielscheibe dieser besonderen Form der öffentlichen „Zuneigung“. Am schlimmsten an der Sache finde ich dann immer, dass die Sche*ße üblicherweise aus der Deckung auf einen zu geflogen kommt. Wer damit nicht klar kommt …

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Ich neige ja auch eher dazu,
die Hauptverantwortung (über Schuld zu urteilen, maße ich mir kein Richteramt an) bei den Leuten zu sehen, die sie auf dieses glatte Parkett gelockt haben. Dabei wäre ich wirklich gern stilles Mäuschen gewesen: "Hey, Schnuti, das wird total cool und superfluffy, Du machst damit ja auch Werbung für Deine Projekte, und die paar unvermeidlichen Motz- und Kotzbrocken kann man ja ignorieren, die sind ja nicht relevant und eh nur neidisch."

Dabei finde ich gar nicht mal, dass sie soo viel oder heftig einstecken musste. Ich meine, als die Honkhorden von Schwenzels Fankurve das Blog vom poodlepop gestürmt haben wegen dessen pointierter Kritik am Opelbloggen, das hatte ein ganz anderes Kaliber als das Geplänkel jetzt. D. Dahlmann, um mal ein Gegenbeispiel zu nennen, hat einiges mitgenommen was das Blog-Gewerbe so hergab, aber trotzdem hat er es irgendwie geschafft, sich aus der Schusslinie rauszuhalten. Keine Ahnung, wie er das macht, aber irgendwie scheint es ja zu funktionieren.

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„Keine Ahnung, wie er das macht …“

Der Lotuseffekt? Vielleicht? Wer weiß …

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Keine Ahnung, wie er das macht, aber irgendwie scheint es ja zu funktionieren.

Aussitzen, auszählen, rumwinden, verdrehen und gegen Ende immer den JB Kerner mimen (= unschuldig erhobene Hände a la "Oh, aber das wir trotzallem alle in Frieden auseinandergehen, Kinder.")
Und Stichwort: poodlepop - ein anderes (kleineres) Beispiel: Don Dahlmann+ Klüngel hat ebenfalls so seine Art Leute bei Kritik oder anderer Meinung mundtot zu machen und persönlich zu werden , die schon einige Male tief blicken liess, eben nicht nur bei der Opel-Diskussion. Und man kennt sich eben, da hackt eine Krähe usw... Und er schreibt dann und wann lange Texte über Zensur, Erziehung, Stil, Meinungsfreiheit und Etikette. Und da hat halt jeder seine eigene Ansicht was das ist.

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@der_papa/17:58: Danke für die Präzisierung, ich versteh jetzt besser, was Sie meinen. Offensichtlich treibe ich mich in den falschen Blogs rum (und wenn Sie nun nicht "Dunkelkammer" als Beispiel genannt hätten, dann hätte ich das jetzt getan)....weil ich das Gepöble eher nicht kenne. Aber ich würde schon zustimmen: Ist vorhanden. Wie alles andere auch. Menschliches und Allzuzwischenmenschliches. Und ja: Manche "Kriege" stören enorm und man möchte so manchem Protagonisten zurufen, das doch besser privat auszutragen, statt in aller Öffentlichkeit.
Insgesamt würde ich aber nicht ein sooo schlechtes Bild von Blogs hinsichtlich Diskurs und Diskussion zeichnen wollen. Da gibts -finde ich- andere, denen das wesentlich weniger gelingt.


In Sachen Schnutinger: Sie mag eventuell blauäugig und naiv rangegangen sein, keine Ahnung, ehrlich gesagt, war mir die Frau bis vor ein paar Tagen gänzlich unbekannt. Verheizt und im Stich gelassen von den Vodas, ok. Aber sorry: Das ist eine erwachsene Frau und kein unzurechnungsfähiges Püppchen. Ich finde, nach dem ersten Vodafonebashing der vergangenen Tage hätte man zumindest ahnen können, was mit einem derartigen Eintrag los sein würde.

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@gorillaschnitzel:
Ja, wobei ich nicht weiß, ob sie den Beitrag von der Podcastversion auf die Textversion im Vodafön-Blog selber runtergekürzt (und damit kastriert) hat oder wie auch immer. Die dazu begätigten Aussagen lassen mehrere widersprüchliche Schlussfolgerungen zu. Aber grundsätzlich d'accord, wenn man in den letzten Jahren im Netz nicht nur bei irgendwelchen Twittermoms rumgegluckt hat, hätte man mitgekriegt haben müssen, dass Werbetätigkeiten für Blogger generell ein heikles Betätigungsfeld sind.

@iii: Ah ja. JBK - lustiger Vergleich. Mir kam es ja lange Zeit so vor, als bemühe sich DD, so ein bisschen was wie der Richard von Weiszäcker der Blogszene zu werden, parkettsicher in der hohen Diplomatie, fähig, wohlgesetzte staatsmännische Worte zur richtigen Gelegenheit loszuwerden. Dass dieses Bild und vielleicht auch Selbstbild so machen Riss hatte, blieb selbst mir mit meiner eher überschaubaren Verdrahtung in Bloggerkreisen (zumal hauptstädtischen) nicht ganz verborgen. Wobei so mancher Bananenkrieg (Stichworte wie belledejour oder Brotspinnereien ebenso wie der von Ihnen verlinkte Vorgang um die geschätzte Frau Fragmente) schon lange benndet waren, als ich meine ersten Leseausflüge in die Bloggeria machte.

Eine wirklich fundierte Meinung zu dieser Figur habe ich mir nach wie vor nicht gebildet, ich kenne DD nicht persönlich. Es gab immer wieder Beiträge von ihm, wo ich dachte, ja, verdammt noch mal, so isses, aber rund um die Lesungen hörte man auch allerlei Begebenheiten, die ihn nicht ganz so staatsmännisch darstellten, sondern auch auch als Menschen mit ausgeprägtem Geltungsdrang und bisweilen sehr dünner Haut. Aber es ist und bleibt eben Hörensagen.

Und es bleibt die spannende Frage, wie es zugeht, dass er, obwohl er ja auch nicht nur Freunde hat, nie dauerhaft in die Ecke gestellt wurde - sei es für die Werberei oder seine Tätigkeiten für publizistische Angebote aus deb nicht ganz so seriösen Genres. Das ist schon irgendwie ein Faszinosum, und lustigerweise musste ich auch den Lotos-Effekt denken, bevor der_papa diese Assoziation hier niedergeschrieben hatte. Das war exakt auch mein Gedanke.

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Ergänzung zu 20 Uhr 54:
Einigen Berichten zufolge soll sich die weitaus schlimmere Schulhofkloppe für Frau Schnutinger auf Twitter abgespielt haben. Da ich das Geschehen auf diesem Kanal nicht verfolgt habe, kann ichs letztlich auch nicht beurteilen, wie übel es insgesamt war.

Auf alle Fälle bleibt der Eindruck haften, dass weder das Unternehmen noch die Agentur nennenswerte Anstrengungen unternommen haben, sie irgendwie aus der Schusslinie zu holen. Und das finde ich ziemlich verantwortungslos, um das mindeste zu sagen.

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Ich habe mal den Blogeintrag des Ex-Stahlröhren-Herstellers überflogen und finde, der Vogel der sich das ausgedacht hat sollte ausgewildert werden. Irgendwo im südlichen Kasachstan. Wenn das nicht geht: teeren und federn. Oder sich bei der gerade aktuellen Afghanistan-Offensive seine Sporen als Panzergeschossbeobachter (hinterherlaufen und gucken ob's „bumm“ gemacht hat) verdienen.

Wenn dieser Beitrag von Schnutiger war, dann habe ich mich in der Dame aber saftig getäuscht. Sie hat da eine Vorlage abgegeben, höchstens. Aber danach waren die „Experten“ vom Marketing dran, und die haben die Gummi-Ente versenkt. Ich kann mir das anders gar nicht vorstellen.

Kein Wunder, das die da alleine durch muss. Mumm und Marketing fangen mit dem gleichen Buchstaben an. Mehr nicht. Ich weiß das, ich habe da auch mal drin geschafft. Mannoman, sage ich euch, die haben den tiefen Teller nicht erfunden. Soviel steht fest.

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Nun,
sie selber hat (in den Kommentaren bei ix oder wo auch immer das war) gesagt, der Beitrag stamme vollumfänglich aus ihrer Feder. Es handelt sich dem Vernehmen nach um die Kurzversion eines Beitrags, den sie als Podcast verlesen hat. Der war wohl auch gewohnt lustig und ironisch, meine endliche Lebenzeit hielt mich aber davon ab, das ganze en detail anzuhören und Textvergleiche mit "Twittermom" anzustellen.

Hier sind nun einige Szenarien denkbar. Etwa, dass man ja nicht ohne erheblichen anderweitigen Gesichtsverlust zugeben könnte, dass der Kunde diesen Beitrag redigiert und verschlimmbessert hat, der Name steht drunter, also muss man für das Elaborat auch einstehen. Oder sie hat das Ding eben in vorauseilendem Gehorsam selbst so verzapft wie es ist ohne Ecken und Kanten. Aber selbst wenns anders wäre, könnte man das nicht kommunizieren ohne Illoyalität zum Auftraggeber - ebenso die Geschichte mit dem zurückgezogenen Jammerbeitrag auf der eigenen Seite. Der Verdacht bleibt auf alle Fälle haften, dass es nicht nur eigene Einsicht war, die sie bewog, diesen sehr nachdenklichen Text zurückzuziehen, der ja nicht nur "Hosianna" zur Kampagne enthielt, sondern auch thematisierte, dass sie sich einiges etwas anders vorgestellt hatte. Was nebenbei bemerkt auch die Frage aufwirft, was man ihr im Vorfeld denn erzählt hat, was da laufen soll. Das würde mich schon mal interessieren.

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Mich auch. Fragen wir doch mal nach …

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Ich denke zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht,
dass uns das bei der Wahrheitsfindung wirklich weiter brächte. Sie hat aller Wahrscheinlichkeit nach eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben und sich schon mit dem zurückgezogenen Blogbeitrag zu weit aus dem Fenster gelehnt und angreifbar gemacht. Von Agenturseite kann nichts anderes kommen als "natürlich haben wir ihr ganz klar gesagt, was wir machen wollen und was da eventuell auf sie und uns zukommt".

Mit den Info-Bits, die wir haben, kann man es sich aber schon einigermaßen plausibel vorstellen, wie das in etwa gelaufen sein dürfte.

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… vielleicht nicht per E-Mail nachfragen, sondern per Einladung zu einer guten Tasse Tee und etwas sagenhaftes, zungenlösendes Gebäck. Ich wüsste auch wo …

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Hm,
Du willst also den good cop machen, damit ich den bad cop geben muss? ;-)

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Na, jetzt mal im ernst: Umgedreht kommen wir doch niemals überzeugend rüber …


;-)

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Ich mag die Schnutinger. Sie hat hübsche Bilder gezeichnet und schöne Dialoge hinbekommen. Schade, dass der Mähdrescher aus Kleinbloggersdorf gerade sie erwischt hat. Ich wüsste da andere …

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Beachtenswert finde ich, wie Schnutinger von VF augenscheinlich im Regen stehen gelassen wird. Eine interessante Fall-Studie.

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Sehe ich
auch so.

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