Sonntag, 27. September 2015
Vom Rudelradeln


Die rotgraue Rakete ist frisch bereift, aber zu mehr als Rumrollen am Rheinufer reicht es derzeit nicht. Den Radinteressierten unter den Leserinnen und Lesern empfehle ich daher den Bericht von Mareike über ihre erste Gruppenfahrt unter der Ägide der "Schicken Mütze".

Mir ist die Damenriege auch schon paarmal begegnet da draußen in freier Wildbahn, und ich meine es nicht sexistisch, lookistisch oder sonstwie-istisch, wenn ich sage, das erfreut das Auge, wie die Mädels unter der Führung von Kerstin durch die Landschaft rauschen.

Aber in der Poller/Pöller-Frage die ich seit meinem Gruppen-Debüt ventiliere, sind wir immer noch nicht weiter...

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Montag, 21. September 2015
Das Klinikum am Rande der Nachbarstadt
Heute zur Laborkontrolle (d.h. Blutabnehmen) in der Klinik gewesen. Irgendwie schaffen sie es dort ja so gut wie immer, diesen an sich unspektakulären Vorgang mit genügend Wartezeit aufzuplustern, dass ich länger als 30 Minuten parken muss und es Gebühren kostet. Und stattdessen mit dem Rad kommen ist ja nicht gern gesehen, ich musste mir wieder eine Standpauke von der Stationsärztin anhören, als ich auf Befragen zugab, vom Radeln nicht so ganz lassen zu können.

Blödes Dilemma, aber letztlich ein Luxusproblem. Habe meinen Zimmergenossen, mit dem ich bei der ersten Chemo das Zweierzimmer teilte, auf dem Flur wiedergesehen, und der ist in der Zwischenzeit nicht geradelt, sondern mal eben dem Sensemann von der Schippe gesprungen. Was das genau für Komplikationen waren, weiß ich zur Stunde nicht, aber die Ansage "ich war schon so gut wie drüben" hat genügt, um mich ordentlich zu gruseln. Komme mir da eh manchmal vor wie im Hospital der Geister.

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Sonntag, 13. September 2015
Fahrendes Volk


Wie gesagt: Autobahnkilometer. Dann Zwischenstopp am ICE-Haltepunkt Montabaur, wo ich Töchterlein in die Obhut einer in blogger.de-Kreisen nicht ganz unbekannten Familie mit etwa gleichaltriger Tochter übergebe.



Ich nutze die Gelegenheit, dem Helden von Paris-Brest-Paris, der ganz in der Nähe wohnt, noch eine kleine Finisher-Prämie vorbeizubringen.



Und weil das Westerwälder Wetter grad sehr enladend ist, lasse ich mich zu einer Radrunde überreden. Das Krautscheid mit der nachgelöteten Tretlagermuffe passt mir wie angegossen, nur den Lenker haben wir ein bisschen höher gedreht.



Die Landschaft ist toll, allerdings liegt unser Ausgangsort unten im Tal, es geht also ohne Warmrollen gleich richtig zur Sache. Die kleinste Übersetzung ist 30 vorn und 23 hinten, und ich habe damit wirklich zu beißen, zumal ich auch mehrere Anläufe brauche, um auf das kleinste Kettenblatt zu kommen.



Es gibt anscheinend nur zwei Möglichkeiten, eine Dreifachkrubel mit Rahmenschalthebeln einzustellen: entweder geht es leicht auf das kleine Blatt, mit dem Risiko, dass bei zu schnellem Schalten die Kette nach links runterspringt, so wie ich das bei der Frühjahrs-Eroica ein paar Mal hatte. Oder man stellt es so ein, dass die Kette nicht runterfallen kann, dafür muss man dann paar Mal rumwürgen und hinten auf kleinen Ritzeln sein, um vorn aufs kleine Blatt zu kommen.



Aber sei es drum, der ortskundige Gastgeber hat die Route so gewäht, dass mit dem einen langen Anstieg das Schlimmste auch ausgestanden ist. Die weitere Route führt über eine stillgelegte Bahnstrecke ohne nennenswerte Steigungsprozente nach Westerburg, wo wir im Bahnhof noch unverhofft eine Führung durch das Eisenbahn-Plakat-Museum bekommen.



Dann heißt es Trinkflasche auffüllen und im Expresstempo den Rückweg in Angriff nehmen. Dank des leichten Gefälles rauschen wir pfeilschnell durch den grünen Tunnel - und kurbeln dabei doch so unangestrengt, dass man sich noch gut unterhalten kann.

Ach, viel zu schnell geht dieser schöne Nachmittag zu Ende, man hätte noch ewig weiter fachsimpeln können übers Radfahren, das Hausmänner-Dasein und Gott und die Welt. Aber der Gastgeber hat auch noch familiäre Pflichten, und mich mahnt die Uhr, den Heimweg anzutreten, wenn ich nicht komplett im Dunkeln zurückfahren will. Reich beschenkt - eine Kiste frisch geernteter Äpfel und ein Bontrager-Laufradsatz mit Messerspeichen finden den Weg ins Gepäckabteil des Darkmobils - mache ich mich vom Acker...



...und gerate hinter dem Dreieck Dernbach schnurstracks in eine Regenfront, die sich gewaschen hat und bis kurz vorm Siebengebirge für sehr gefährliche Straßenverhältnisse sorgt. Mit 70-80 Sachen durch die geschlossene Wasserfläche zu pflügen ist in gewisser Weise noch anstrengender als Anstiege aus Westerwälder Tälern hochzueiern. Aber was soll ich sagen, das Programm war die Anstrengung wert. Und wenn ich nachher mademoiselle793 abhole, hat die sicher auch was zu erzählen...

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